Lehrte
Mittwoch, 10.07.2019 - 17:14 Uhr

LSV-Senioren besuchen das Opernhaus in Hannover

Aufn.:

LEHRTE

Irgendwann war sie einfach da, die Idee mit dem Opernhaus. Das Planungsteam der Senioren es Lehrter SV nahm diesen Vorschlag auch sogleich in die Liste für 2019 auf, Heinz-Ulrich Alpers übernahm Organisation sowie Anmeldung und so fanden sich die Teilnehmer an einem sonnigen Juni-Nachmittag vor dem Opernhaus ein, um sich einmal das ansehen zu können, was bei den üblichen Opernbesuchen im Verborgenen bleibt.

 

Zwei Mitarbeiter des Staatstheaters Hannover führten die Lehrter in getrennten Gruppen über viele Treppen hinauf und hinunter, quer durch das Haus. Sie waren auf und neben der großen Hauptbühne und auch darunter; sie erklommen etliche Treppenstufen bis hinauf unters Dachm, sahen von der Bühne in den Zuschauerbereich und beobachteten vom Zuschauerraum aus, wie die Bühne für die abendliche Vorstellung hergerichtet wurde. Und sie erfuhren auch wieder viele Zahlen, Fakten und sonstige Angaben.

 

Auf der Hauptbühne bereitete es den ihrem jungen Begleiter sichtliches Vergnügen, die Lehrter raten zu lassen, wie groß denn wohl die Bühne sei. Die ersten Schätzungen lagen natürlich total daneben. Sie ist - ohne die beiden Seitenbühnen - 450 Quadratmeter groß. Die Zahl der Scheinwerfer war noch erstaunlicher: Etwa 2 000 können die Bühne ausleuchten, was die LSVer spontan an die Energiekosten denken ließ, aber diese wollte der junge Mann dann doch nicht verraten. Dass die Opernsänger und -sängerinnen dadurch das Publikum gar nicht sehen können, erschien der Besuchergruppe durchaus plausibel. 50 Bühnentechniker und 16 Beleuchter sorgen im Schichtbetrieb dafür, dass zu Zuschauer sich perfekte Opernaufführungen anschauen können.

 

Er zeigte auch, wo die Souffleuse sitzt, und dass sie den Sängerinnen und Sängern ununterbrochen die Texte zuflüstert. Immer einen Augenblick früher, als diese ihn singen. Manchmal, verriet er den Lehrter, "manchmal können Sie das Flüstern als Zuschauer sogar hören".

 

Der Blick in den Zuschauerbereich war wieder mit der Frage verbunden, wie viele Plätze es wohl seien. Diesmal war die Schätzung der Lehrter ziemlich treffend: Im Parkett und auf den drei Rängen finden genau 1 207 Besucher Platz. Und mit rund 90 Prozent Auslastung seien es immer sehr viele Opern- und Ballettfreunde, die sich die Aufführungen ansehen.

 

Dann verließen die Besucher die Bühne, gingen weiter durch verwinkelte Flure und die nächsten Treppen hinauf in die Herrengarderobe, in der sich die Herren schminken. Eine der aufgereihten Perücken durften die Lehrter anfassen. Natürlich kam auch hier gleich wieder die Frage, was das wohl für Material sein könnte. Dass es Büffelhaar, also Echthaar ist, darauf sind sie nicht gekommen.

 

Die nächste Station war ganz oben unterm Dach, wo rund 40.000 Kostüme aus Oper und Schauspiel hängen und um die 6000 Paar Schuhe gelagert werden. Vieles maßgeschneidert und den Darstellern perfekt angepasst von Hutmachern, Schneiderinnen, Schuhmachern und auch Rüst- und Waffenmeistern, die es dort tatsächlich gibt.

 

In einem der vier Chorsäle, den sich die LSVer dann noch ansahen, erfuhren sie, dass von der Planung eines Stücks bis zur Premiere zwei Jahre vergehen würden und bis zu 250 Mitarbeiter an einer Vorstellung mitarbeiten, vom Beleuchtungstechniker bis zum Einlasspersonal. Insgesamt hat das Niedersächsische Staatstheater rund 1 000 Angestellte, dazu kommen noch die vielen Künstler und Musiker.

 

Es war so vieles, was die Besuchergruppe in diesen zwei Stunden gesehen und erfahren hat. Neues und Beeindruckendes und vor allem: Sie haben nun auch einmal auf jenen Brettern gestanden, die die (Opern)Welt bedeuten. Und das Dank der Idee und Organisation von Heinz-Ulrich Alpers.