Lehrte
Mittwoch, 03.07.2019 - 12:36 Uhr

Die Diskussionen über die Zukunft des Lehrter Hallen- und Freibades haben begonnen

Im Auftrag der Lehrter Bäder GmbH stellte Dipl.-Ing. Peter Duensing gestern Abend im Kurt-Hirschfeld-Forum eine erste Bestands- und Bedarfsanalyse mit Angebotsprogramm öffentlich vor.Aufn.:

LEHRTE

Vor rund neun Jahren hat die Stadt Lehrte ihre Schwimmbäder an die Lehrter Bädergesellschaft mbH verkauft. Nun sehen sich die Tochter der Lehrter Beteiligungsgesellschaft mbH, die wiederum eine Tochtergesellschaft der Stadt Lehrte ist, der Herausforderung gegenüber, eine "qualifizierte Entscheidung", so Bürgermeister Klaus Sidortschuk, darüber zu treffen, ob Millionen von Euros für einen Neubau oder eine Sanierung des Lehrter Hallen- und Freibads am Hohnhorstweg in die Hand genommen werden sollen.

 

Dafür hat der Rat der Stadt Lehrte eine Arbeitsgruppe (AG) gegründet, die sich mit den kostspieligen Alternativen, Neubau oder Sanierung, beschäftigen soll. "An der AG sind alle maßgeblichen Gruppen und Institutionen beteiligt. Bislang wird für eine bedarfsgerechte Badelandschaft mit Investitionen mit einer Obergrenze von rund 14,5 Millionen Euro kalkuliert. Ein Betrag, der am Ende unter- oder überschritten werden könnte. Belastbare Zahlen sollen im Februar 2020 vorliegen", erläuterte Klaus Sidortschuk am gestrigen Dienstagabend, 2. Juli 2019, vor gut 100 LehrterInnen im Kurt-Hirschfeld-Forum. Dorthin hatte der Geschäftsführer der Lehrter Bädergesellschaft, Eckhard Otto, interessierte Bürger zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen, um ihnen die bisherigen Ergebnisse der AG darzustellen und sich Anregungen, Kritiken und Vorstellungen der betroffenen Allgemeinheit anzuhören.

 

Zu Beginn dieses Kolloquiums stellte Dipl.-Ing. Peter Duensing von der Constrata Ingenieur-GmbH Bielefeld eine erste Bestands- und Bedarfsanalyse vor. Die Analyse ging von einem Einzugsgebiet bis 20 Minuten Anfahrtszeiten aus, das in eine Zone A (bis 10 Minuten) und eine Zone B (bis 20 Minuten) unterteilt wurde. Innerhalb dieser Zonen steht Lehrte beispielsweise mit Bädern in Burgdorf, Uetze, Sehnde und Höver im Wettbewerb. "Für Lehrte wird bis 2025 mit einem leichten Bevölkerungszuwachs ausgegangen, der auch eine leichte Erhöhung der Nachfrage nach Schwimmbadangeboten auslösen könnte", sagte Peter Duensing. Für die Lehrter "Wasserratten" stehen derzeit insgesamt rund 487 Quadratmeter Wasserfläche für ihren nassen Spaß zur Verfügung.

 

Vor dem Hintergrund einer möglichst großen Kosten-Nutzen-Effizienz, stellte Duensing ein Angebotsprogramm vor, das künftig eine tunlichst optimale Versorgung der Bevölkerung in der Kommune Lehrte sicherstellt: 50 Meter-Sportbecken für Individualbesuche, Schulen und Vereine. Lehrschwimmbecken beziehungsweise Kursbecken als Angebot für ältere Zielgruppen und Familien mit Kindern. Eventuell ein Warmwasserangebot mit Beckenlift für Behindertensport und ältere Besucher. Ein kleiner Eltern-Kind-Bereich.

 

"Wir empfehlen keinen Neubau des Freibades, sondern schlagen alternativ vor, das Hallenbad mit einem Cabriodach auszustatten, das im Sommer vollständig zurückgefahren werden kann und somit ein Freibadfeeling schafft. Ferner wird wegen der Überversorgung mit Bädern im Einzugsgebiet weder ein Erlebnisbecken und eine Rutsche, noch die Realisierung einer Saunalandschaft empfohlen", stellte der Ingenieur zur Diskussion.

 

Die Aussicht auf ein Cabriodach stieß beim Publikum auf wenig Gegenliebe. Wie überhaupt die aktuell "besucherunfreundlichen und unabgestimmten Öffnungszeiten", "nicht bedarfsgerechte Bezahlautomaten" sowie der "große Mangel an ausgebildetem Aufsichtspersonal" aus Reihen der Anwesenden heftig gescholten wurde.

  672 Kb
  483 Kb
  763 Kb