Burgdorf
Montag, 17.06.2019 - 20:46 Uhr

Polizeiliche Kriminalstatistik: Straftaten bewegen sich auf dem Niveau von 2012/2013

Aufn.: Polizeiinspektion Burgdorf

BURGDORF/UETZE

Jüngst hat die Polizeiinspektion Burgdorf die Polizeiliche Kriminalstatistik für Burgdorf und Uetze für 2018 veröffentlicht.

 

Hierbei betont die Polizei, dass ausschließlich das Hellfeld betrachtet werden könne. Das heißt, es handelt sich hier nur um Ereignisse, die der Polizei bekannt wurden. Selten werde dadurch vollständig das tatsächliche Geschehen abgebildet, so die Burgdorfer Polizei. Dies werde besonders deutlich bei den sogenannten Kontrolldelikten wie den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Darüber hinaus ist das Hellfeld abhängig vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung. Daher könnten diese Erläuterungen kein umfassendes Bild liefern.

 

Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf, bestehend aus der Polizeiinspektion Burgdorf (originär), dem Polizeikommissariaten in Großburgwedel, Langenhagen, Lehrte und Mellendorf, ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in 2018 im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht gestiegen. So stieg diese von 16.009 Fällen auf 16.027 Fälle (+ 18 Taten/ + 0,11Prozent). Hierbei sei jedoch zu erwähnen, dass in diese Fallzahlen erstmalig knapp 600 durch die Bundespolizei gemeldete Fälle mit dem Tatort "Langenhagen Stadt" einflossen, die in den Vorjahren mit Tatort "Landeshauptstadt Hannover" erfasst wurden.

 

Damit würden die Fallzahlen insgesamt zwar leicht über dem Mittelwert der vergangenen zehn Jahre (15.822 Straftaten) liegen und den höchsten Wert seit 2009 darstellen, doch rechne man die Fallzahlen der Bundespolizei heraus, bewege sich die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten etwa auf dem Niveau der Jahre 2012/2013, so die Polizeiinspektion Burgdorf.

 

Aufgrund der Organisationsstruktur der Polizeidirektion Hannover werden nicht alle bekannt gewordenen Straftaten durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiinspektion Burgdorf bearbeitet. Die Fallzahlen nach sachbearbeitender Dienststelle sind im Jahr 2018 erneut gesunken, von 14.146 Fällen im Jahr 2017 auf nunmehr 13.545 Fälle im Jahr 2018, was einen Rückgang um 601 Fälle beziehungsweise 4,25 Prozent darstellt.

 

Die Aufklärungsquote im Bereich des Verbundes der Polizeiinspektion Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen: um 3,73 Prozentpunkte auf nunmehr 63,07 Prozent. Im Vergleich dazu liegt die landesweite Aufklärungsquote bei 62,81 Prozent und die der Polizeidirektion Hannover bei 63,40 Prozent.

 

Auch die Aufklärungsquote nach sachbearbeitender Dienststelle ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,27 Prozentpunkte auf 61,65 Prozent gestiegen. In der Polizeiinspektion Burgdorf werden Wohnungseinbruchdiebstähle seit 2014 zentral für alle Verbunddienststellen durch die Ermittlungseinheit Wohnung bearbeitet.

 

Der rückläufige Trend der bekanntgewordenen Wohnungseinbruchdiebstähle setzte sich auch 2018 fort. Die registrierten 480 Straftaten stellen den niedrigsten Wert im Fünfjahres-Vergleich dar. Der Anteil der Taten, bei denen die Täter nicht in das Objekt eingedrungen sind oder kein Diebesgut erlangten, sank im vergangenen Jahr um zwei Prozentpunkte auf 38,12 Prozent. Auf Landesebene stieg der Anteil der Versuchstaten an der Gesamtzahl hingegen auf 41 Prozent. Die regionale Verteilung in diesem Deliktsbereich wies in den vergangenen fünf Jahren ein uneinheitliches Bild auf.

 

Die Gesamtzahl der Straftaten ist im Bereich der Polizeiinspektion Burgdorf (original), die für die Stadt Burgdorf und Gemeinde Uetze zuständig ist, seit 2014 rückläufig. So sanken die Fallzahlen auch im zurückliegenden Jahr erneut um 41 Straftaten auf insgesamt 2.578 bekannt gewordene Straftaten. Dies entspricht einem Rückgang um 1,57 Prozent. Der Rückgang der Fallzahlen ist jedoch nur für den Bereich der Stadt Burgdorf zu verzeichnen. Dagegen stieg die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten in der Gemeinde Uetze um 67 auf 981 Straftaten.

 

Die Aufklärungsquote liegt mit 59 Prozent für die Gesamtzahl der bekanntgewordenen Straftaten deutlich über dem Vorjahreswert.

 

Wie in den vergangenen Jahren liegt die Aufklärungsquote im Bereich der Gemeinde Uetze höher (= 62,28 Prozent) als im Bereich der Stadt Burgdorf (= 56,98 Prozent). Festzustellen ist jedoch, dass in beiden Bereichen mehr als die Hälfte der bekannt gewordenen Straftaten aufgeklärt wurden.

Stadt Burgdorf

Diebstahlkriminalität

Die Zahl der Diebstahldelikte im Bereich der Stadt Burgdorf ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozent gesunken. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort und die Gesamtzahl der bekanntgewordenen Diebstahldelikte sank erstmals im Zehnjahres-Vergleich unter die Marke von 600 Straftaten. Die Aufklärungsquote aller bekannt gewordenen Diebstahldelikte lag im Jahr 2018 bei 26,64 Prozent (Vorjahr 24,52 Prozent).

 

Dieser Rückgang der Fallzahlen zeigt sich nur bei den Diebstählen unter erschwerenden Umstände (sogenannter schwerer Diebstahl). Bei diesen gab es einen Rückgang um 13,87 Prozent von 339 Straftaten im Jahr 2017 auf 292 Taten im Jahr 2018. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Wert im Vergleichszeitraum.

 

Dagegen stiegen die Fallzahlen des Diebstahls ohne erschwerende Umständen wieder über die Marke von 300 Straftaten an, stellen aber mit 301 registrierten Straftaten immer noch den zweitniedrigsten Wert im Zehnjahres-Vergleich dar.

 

In Burgdorf wurden 49 (2017: 62) schwere Diebstähle in und aus Wohnungen verübt. Sie orientieren sich im Bereich der Stadt Burgdorf demnach an den landesweit gesunkenen Fallzahlen.

 

2018 wurden in Burgdorf 13 Kraftfahrzeuge entwendet, ebenso viele wie 2017. Die Aufklärungsquote lag in diesem Deliktsfeld bei 38,46 Prozent. Die Fallzahlen der schweren Diebstähle an und aus Kfz sanken im vergangenen Jahr deutlich um 14 Straftaten beziehungsweise 28 Prozent. Die Zahl der schweren Diebstähle von Fahrrädern verringerte sich um 10 auf insgesamt 102 Taten. Dies entspricht einem Rückgang um knapp neun Prozent.

 

Rohheitsdelikte

Als Rohheitsdelikte werden Straftaten bezeichnet, bei denen Menschen Opfer sind und Gewalt eine Rolle spielt. Hierunter fallen Körperverletzungsdelikte, Raub und räuberische Erpressung sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit (wie beispielweise Bedrohung und Nötigung). Diese Delikte werden häufig in der Öffentlichkeit begangen und bewirken so, dass das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt wird.

 

Die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Rohheitsdelikte ist im vergangenen Jahr um eine Straftat zurückgegangen (- 0,33 Prozent). Dieser Wert entspricht dem Mittelwert des Vergleichszeitraums. Insgesamt zeigt sich in diesem Deliktsbereich im Zehnjahres-Vergleich eine unregelmäßige Entwicklung der Straftaten. Die Aufklärungsquote in diesen Deliktsfeldern liegt bei knapp 90 Prozent.

 

Körperverletzungsdelikte machen nach wie mehr als 70 Prozent der Rohheitsdelikte aus. In sieben Fällen wurden 2018 Widerstandsdelikte gegen Polizeivollzugsbeamte erfasst. Durch die seit 30. Mai 2017 geltende Vorschrift des § 114 StGB (Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte) ist aufgrund geänderter Erfassungskriterien kein verlässlicher Vergleich zu den Vorjahren möglich. Diese absoluten Zahlen ließen jedoch keinen Rückschluss auf die Intensität der Widerstandshandlungen zu.

 

Zu den Delikten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt zählen insbesondere sexuelle Nötigung, Körperverletzung, Stalking, Bedrohung, Beleidigung und Freiheitsberaubung. Die Fallzahlen für die Stadt Burgdorf stiegen im vergangenen Jahr an; von 58 Straftaten im Jahr 2017 auf 75 Taten im Berichtszeitraum. In knapp zwei Drittel der Fälle handelte es sich um Körperverletzungsdelikte. Im Bereich der Nachstellung (Stalking) ist eine geringfügige Steigerung der Fallzahlen zu verzeichnen. War es im Bereich der Stadt Burgdorf im Jahr 2017 noch ein Fall, so wurden 2018 zwei Taten zur Anzeige gebracht.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten setzte sich der seit 2015 erkennbare rückläufige Trend fort. Die Fallzahlen fielen auf 238 Taten. Dies entspricht einem Rückgang um 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und stellt den niedrigsten Wert im Zehnjahres-Vergleich dar. Die Aufklärungsquote ist in diesem Deliktsbereich mit über 75 Prozent erfahrungsgemäß hoch.

 

Zu den Vermögens- und Fälschungsdelikten werden auch die Straftaten aus dem Bereich des sogenannten Cybercrime gezählt, wie Cybercrime im engeren Sinn (wie Datenveränderung, Ausspähen von Daten, Computersabotage) und Cybercrime im weiteren Sinn, wie Delikte, bei denen das Tatmittel Internet eingesetzt wird (unter anderem Betrug im Onlinehandel). Aber auch das klassische "Schwarzfahren" (Beförderungserschleichung) fällt hierunter. In der Deliktsgruppe des Waren- und Warenkreditbetruges (auch ebay-Betrug) sanken die bekannt gewordenen Fallzahlen deutlich um 24 Taten oder fast 37 Prozent. Die weiteren Taten beziehen sich auf die verschiedenen sonstigen Betrugsdelikte.

 

Sachbeschädigung

Im vergangenen Jahr setzte der seit 2011 beobachtete Rückgang der bekannt gewordenen Sachbeschädigungen wieder ein. So ist die Zahl in diesem Deliktsbereich 2018 deutlich um 23 Straftaten gesunken. Dies entspricht einem Rückgang um knapp 12 Prozent.

 

Dieser Rückgang der Fallzahlen ist insbesondere im Bereich der Sachbeschädigungen rund um das Kfz festzustellen. Die Fallzahlen sanken um knapp 35 Prozent von 87 Straftaten im Jahr 2017 auf nunmehr 57 Taten.

 

Dieser Deliktsbereich sei nach Angaben der Polizei eher als "aufklärungsungünstig" einzustufen, da meist kaum Spuren und Zeugen vorhanden sind. Im Jahr 2018 konnte dennoch fast jede vierte Straftat (Aufklärungsquote 22,94 Prozent) aufgeklärt werden.

 

Drogenmissbrauch

Der Bereich der Drogenkriminalität in der polizeilichen Kriminalstatistik wird von der Kontrolltätigkeit der Polizei geprägt. Diese sogenannte "Holkriminalität" ist stark abhängig von den personellen Ressourcen der Polizei.

 

Nachdem die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit Cannabis 2015 und 2016 gesunken war, steigen die Fallzahlen seitdem wieder an.

 

So wurden im vergangenen Jahr 29 Verstöße mehr registriert als 2017. Dies entspricht einer Zunahme um über 50 Prozent und stellt den höchsten Wert im Zehnjahres-Vergleich dar.

 

Tatsächlich werde hier jedoch nur das Hellfeld abgebildet, erklärt die Polizei. Obwohl durch diese Ermittlungen das Dunkelfeld ein wenig aufgehellt wurde, müsse davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht die Realität abbilden.

 

Die Steigerung der Fallzahlen ist in erster Linie auf mehrere Strafverfahren zurückzuführen, bei denen im Rahmen der Ermittlungen die Mobiltelefone der Beschuldigten sichergestellt und ausgewertet wurden. Hieraus ergaben sich dann neue Anhaltspunkte, die zur Einleitung neuer Strafverfahren führten.

 

Vor diesem Hintergrund ist auch die Entwicklung im Bereich der Tatverdächtigen zu sehen. Nach wie vor ist der überwiegende Teil der Taten auf den Besitz, Konsum von und Handel mit Cannabisprodukten zurückzuführen.

 

Andere illegale Drogen wie Heroin, Kokain oder Crack spielen in Burgdorf eine eher untergeordnete Rolle.

 

Während sich die Gesamtzahl der Tatverdächtigen in diesem Deliktsfeld fast verdoppelte, stieg die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen nur geringfügig auf nunmehr 21 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren.

 

Erstmals im Zehnjahres-Vergleich wurden auch drei Kinder als Tatverdächtiger in diesem Deliktsbereich registriert.

 

Gemeinde Uetze

Diebstahlkriminalität

Der rückläufige Trend der bekannt gewordenen Diebstähle im Bereich der Gemeinde Uetze setzte sich im Berichtszeitraum fort. Im vergangenen Jahr wurden 284 Diebstahltaten bekannt, 18 weniger als im Jahr 2017. Dies entspricht einem Rückgang um knapp 6 Prozent. Der Gesamtanteil der Diebstahldelikte an der Kriminalitätsbelastung in der Gemeinde Uetze liegt damit bei 28,95 Prozent, wodurch sie mehr als ein Viertel aller Straftaten darstellen.

 

Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich lag im Jahr 2018 bei 28,17 Prozent (Vorjahr 26,16 Prozent) und ist somit um knapp zwei Prozentpunkt angestiegen. Der Rückgang der Fallzahlen in diesem Deliktsbereich zeige sich allerdings nur bei den Diebstählen ohne erschwerende Umstände (sogenannter einfacher Diebstahl). Die Diebstähle unter erschwerenden Umständen (sogenannter schwerer Diebstahl) haben sich um zwei Taten leicht erhöht.

 

Deutlicher zeigt sich dieser Anstieg bei der Fallzahlenentwicklung im Bereich der "Wohnungs- und Wohnhauseinbrüche". In diesem stieg die Zahl deutlich um 16 Taten an. Insgesamt wurden 28 schwere Diebstähle in und aus Wohnungen registriert.

 

Zudem kam es in Uetze, wie auch im Bereich des Verbundes der Polizeiinspektion Burgdorf, zu einem Anstieg der Kraftfahrzeugdiebstähle. Es wurden 8 (2017: 4) Fahrzeuge entwendet. Die Aufklärungsquote lag bei 50 Prozent.

 

Im Gegensatz zur Stadt Burgdorf sank die Zahl der schweren Diebstähle an und aus Kfz in der Gemeinde Uetze nur geringfügig. Nach 15 Straftaten im Jahr 2017 wurden 2018 insgesamt 14 Autoaufbrüche bekannt.

 

Nachdem im Uetzer Raum die Zahlen der Fahrraddiebstähle in den Jahren 2016 und 2017 deutlich gesunken waren, stiegen sie 2018 wieder leicht an. Nachdem 2017 38 Fahrräder entwendet wurden, waren es im Berichtszeitraum 41. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 8 Prozent.

 

Rohheitsdelikte

Die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Rohheitsdelikte ist im vergangenen Jahr deutlich um mehr als 35 Prozent auf insgesamt 189 Straftaten gestiegen und liegt damit über dem Durchschnittswert der vergangenen 10 Jahre (= 179 Taten).

 

Insgesamt zeigt sich im Zehnjahres-Vergleich eine sehr unterschiedliche Entwicklung in diesem Deliktsbereich. Die Aufklärungsquote in diesen Deliktsfeldern liegt bei mher als 90 Prozent. Die Körperverletzungsdelikte machen über 70 Prozent der Rohheitsdelikte aus.

 

Im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt wurden im Bereich der Gemeinde Uetze 53 Straftaten bekannt. Damit setzte sich der steigende Trend aus den vergangenen Jahren (2017: 37 Fälle) mit einer deutlichen Steigerung fort.

 

Die Steigerung der Fallzahlen ist insbesondere auf vier Paarbeziehungen zurückzuführen, in denen es wiederholt zu Straftaten im Kontext der häuslichen Gewalt kam. In mehr als der Hälfte der bekanntgewordenen Fälle handelte es sich um Körperverletzungsdelikte. In sechs Fällen wurde wegen Nachstellung (Stalking) ermittelt.

 

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist im Berichtszeitraum wieder deutlich gestiegen. Während 2017 noch in 158 Fällen ermittelt wurde, waren es 2018 in diesem Deliktsfeld 189 Straftaten. Dies entspricht einer Zunahme um knapp 20 Prozent.

 

Die Aufklärungsquote ist mit über 85 Prozent erfahrungsgemäß sehr hoch. Im Bereich des Waren- und Warenkreditbetruges haben sich die bekannt gewordenen Straftaten nahezu verdoppelt auf insgesamt 106 Straftaten. Dies stelle den höchsten Wert im Vergleichszeitraum dar.

 

Im Deliktsbereich des Waren- und Warenkreditbetruges stiegen die Fallzahlen im Berichtszeitraum um mehr als 80 Prozent an und weisen den höchsten Wert im Zehnjahres-Vergleich auf. Zurückzuführen ist diese Steigerung in erster Linie auf mehrere Ermittlungsverfahren, bei denen Einzelpersonen fortgesetzt Warenbetrügereien begingen. Gegen eine Beschuldigte wurde mittlerweile eine Freiheitsstrafe verhängt.

 

Sachbeschädigungen

Der rückläufige Trend der bekannt gewordenen Sachbeschädigungen seit 2014 setzte sich auch 2018 fort. Die Fallzahlen gingen im Berichtszeitraum um 11 Straftaten zurück. Dies entspricht einem Rückgang um 8,21 Prozent und stellt den drittniedrigsten Wert im Zehnjahres- Vergleich dar.

 

Im Gegensatz zur Stadt Burgdorf stagnierten die Fallzahlen der Sachbeschädigungen rund um das Kfz.

Drogenmissbrauch

Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) mit Cannabis erneut gestiegen und zwar von 40 Straftaten im Jahr 2017 auf 49 Straftaten im Berichtszeitraum. Der Anstieg der Fallzahlen ist vor allem auf mehrere Ermittlungsverfahren zurückzuführen, die gegen insgesamt vier Personen geführt wurden. Zwei der Beschuldigten wurden zwischenzeitlich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

 

Während die Fallzahlen im vergangenen Jahr um 22,5 Prozent gestiegen sind, ging die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen in diesem Deliktsfeld geringfügig zurück.

 

Dieser Rückgang ist jedoch nur bei den erwachsenen Tatverdächtigen festzustellen. Die Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen im Uetzer Gemeindegebiet ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen und hat sich in diesem Deliktsfeld fast verdoppelt. Im Zuge der genannten Ermittlungen wurden jugendliche Konsumenten bekannt, denen eine Vielzahl von Verstößen gegen das BtMG nachgewiesen werden konnte.

 

Zudem führte eine deutlich erhöhte Kontrollintensität zu verfahrensrelevanten Feststellungen. In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Prävention der Gemeinde Uetze sowie den weiterführenden Schulen wurde darüber hinaus eine erhöhte Sensibilität für diese Thematik erzielt.

 

Erfreulich sei hierbei auch, dass auch 2018 kein Kind als tatverdächtig in diesem Deliktsbereich registriert wurde.

 

Ermittelte Tatverdächtige

Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 1189 Tatverdächtige ermittelt werden, davon 929 männliche und 260 weibliche Personen. Betrachtet man die Altersstruktur, so wird deutlich, dass die Minderjährigen (Kinder und Jugendliche) nur 12,2 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen darstellen.

 

Erwartungsgemäß "klassisch" sei nach wie vor die Differenzierung nach Geschlechtern innerhalb der Deliktsbereiche.

 

So wurden Rohheitsdelikte auch im Jahre 2018 mehrheitlich von männlichen Tatverdächtigen begangen (> 80 Prozent).

 

Eine ähnliche Verteilung lässt sich auch bei den ermittelten Tatverdächtigen im Bereich der Diebstahldelikte (> 70 Prozent), der Vermögensdelikte (~ 75 Prozent) und der Sachbeschädigungen (knapp 86 Prozent) feststellen.

 

Demgegenüber liegt der "Frauenanteil" bei den ermittelten Tatverdächtigen im Bereich der Beleidigungstatbestände, zu denen Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung zählen, bei knapp 33 Prozent.

 

Opfer

In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden Opferdaten bei Straftaten gegen Leib und Leben sowie gegen die persönliche Freiheit erfasst. Der Begriff "Opfer" bezieht sich hier nicht auf Straftaten wie Diebstahl, Sachbeschädigung oder Vermögensdelikte, bei denen das Eigentum/Vermögen einer Person beschädigt wurde. Im Berichtszeitraum wurden 590 Personen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf (Stadt Burgdorf und Gemeinde Uetze) Opfer von Straftaten. Dabei handelte es sich um 367 männliche und 223 weibliche Personen.

 

Über 93 Prozent dieser Frauen und Männer (= 553) wurden Opfer eines Rohheitsdeliktes und davon über 70 Prozent Opfer einer Körperverletzung.