Lehrte
Donnerstag, 06.06.2019 - 15:23 Uhr

Brand in Lehrte: Bewohner hat Feuer selbst verursacht

Aufn.: Feuerwehr Lehrte

Das Feuer in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Lehrter Schillerstraße am gestrigen Mittwoch, 5. Juni 2019, ist durch den 50 Jahre alten Wohnungsinhaber selbst verursacht worden. So lautet das Ergebnis der Brandermittler der Kriminalpolizei.

LEHRTE

Das Feuer war am gestrigen Nachmittag gegen 14:25 Uhr im Badezimmer der Erdgeschosswohnung ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt hielt sich der 50-Jährige allein in der Wohnung auf. Ein Nachbar, der über der vom Brand betroffenen Wohnung lebt, bemerkte das Feuer und alarmierte die Rettungskräfte. Anschließend brach er nach Angaben der Feuerwehr die Wohnungstür auf und half dem Betroffenen, die durch das Feuer verrauchte Wohnung zu verlassen. Während der Retter wegen des Verdachts auf eine leichte Rauchgasintoxikation ambulant behandelt wurde, kam der 50-Jährige mit dem Verdacht auf eine schwere Rauchgasvergiftung in eine Klinik. Er konnte das Krankenhaus jedoch mittlerweile wieder verlassen.

 

Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle sahen sie Rauch aus der Wohnung im Erdgeschoss des vierstöckigen Mehrfamilienhauses quellen. Im leicht verrauchten Treppenraum trafen diese auf die beiden Männer. Beide wurden an den Rettungsdienst übergeben.

 

Da sich noch Personen im Gebäude befanden, wurden die ersten Trupps der Feuerwehr zur Menschenrettung eingesetzt und brachten noch drei weitere Personen ins Freie.

 

Die Brandbekämpfung in der betroffenen Wohnung gestaltete sich nach Angaben der Feuerwehr aufgrund des Zustandes der Wohnung schwierig, da diese sehr verwinkelt  und zugestellt war. Das Feuer wurde schließlich im Badezimmer lokalisiert und konnte schnell bekämpft werden. Im Anschluss musste die Lehmschlagdecke geöffnet werden, um einzelne Brandnester mit der Wärmebildkamera zu lokalisieren und anschließend abzulöschen. Währenddessen wurde das gesamte Wohnhaus druckbelüftet. Nachdem die Zimmerdecke Normaltemperatur erreicht hatte, wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben.

 

Als besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr stellten sich die  Außentemperaturen von etwa 34 Grad dar. "In der Schutzkleidung und bei schwerer Arbeit kommt man schnell an seine Belastungsgrenze", erklärt ein Sprecher der Feuerwehr. Aus diesem Grund wurden vorsorglich der 2. und 3. Zug bestehend aus den Freiwilligen Feuerwehren Ahlten, Aligse und Steinwedel alarmiert, um weitere Kräfte zur Verfügung zu haben.

 

Nach ihren heutigen Untersuchungen gehen die Brandermittler der Kriminalpolizei davon aus, dass der Wohnungsinhaber selbst das Feuer im Bad verursacht hatte. Wie es genau dazu kommen konnte, ist aktuell noch unklar. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf 30 000 Euro.

 

Im Einsatz waren die Feuerwehren Ahlten, Aligse, Steinwedel und Lehrte mit 46 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit drei Rettungswagen und ein Notarzt sowie die Polizei mit mehreren Streifenwagen.