Burgdorf
Montag, 27.05.2019 - 12:40 Uhr

Pollehn (CDU) und Paul (SPD) in der Stichwahl ums Bürgermeisteramt

Christdemokrat Armin Pollehn (rechts), der die Ergebnisse am gestrigen Sonntag in der CDU-Geschäftsstelle in der Marktstraße verfolgte, holte die meisten Stimmen und wird nun gegen Matthias Paul von der SPD zur Stichwahl antreten.Aufn.:

BURGDORF

Deutschland und Burgdorf haben gewählt. Während die Wähler in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) über eine neue politische Ausrichtung im Brüsseler Parlament abstimmten, hatten die 24.894 wahlberechtigten BurgdorferInnen am gestrigen "Superwahlsonntag", 26. Mai, bei der Entscheidung, wer künftig als Stadtoberhaupt und Verwaltungschef den Hut aufhaben soll, die Qual der Wahl zwischen sieben Kandidaten.

 

Als kurz nach 18 Uhr im Ratssaal des Burgdorfer Schlosses am Spittaplatz die erste Hochrechnung die Zahlen der EU-Wahlen bekannt wurden, zeichnete ein Trend ab, der sich am Ende verfestigte. Die großen Blöcke, Europäische Volkspartei (EVP) und die Europäischen Sozialisten mussten teils herbe Verluste hinnehmen, während die European Greens (Grüne) ihren allgemeinen Aufwärtstrend fortsetzen konnten. Die rechtsnationalistischen Bewegungen gewannen dazu, aber nicht in dem Ausmaße, wie im Vorfeld der Wahlentscheidungen befürchtet worden war.

 

Für die Wähler in der Kernstadt Burgdorf und ihren Ortschaften steht am Sonntag, 16. Juni, ein weiterer gang an die Wahlurne an. Dann wird eine Stichwahl entscheiden, ob Matthias Paul (SPD) oder Armin Pollehn (CDU) die Verantwortung für die Geschicke der Auestadt ab dem 1. November anvertraut werden.

 

Bei einer Wahlbeteiligung von 65,6 Prozent konnten Christdemokrat Pollehn 26,2 Prozent und Sozialdemokrat Paul 24,0 Prozent der Wahlberechtigten von sich überzeugen. Sinja Münzberg, die für Bündnis90/Die Grünen angetreten war, bezeichnete ihren dritten Platz mit 16,5 Prozent als Achtungserfolg: "Das Ergebnis zeigt, dass sich viele BurgdorferInnen eine Frau als Bürgermeisterin vorstellen können."

 

Noch hinter Michael Fleischmann (Linke/10,9 Prozent) lief Rüdiger Nijenhof (7,8 Prozent) von den Freien Burgdorfern ein: "Ich habe mir natürlich mehr erhofft, freue mich aber sehr über die mit 15,9 Prozent hohe Zustimmung in Weferlingsen." Und Lukas Kirstein, Ratsherr und Vize-Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft FreieBurgdorf, ergänzte: "Wir setzen uns schnell zusammen, um zu entscheiden, für welchen Stichwahlskandidaten wir eine Wahlempfehlung abgeben werden."

 

Eine solche Entscheidung steht heute Abend auch bei der FDP auf der Tagesordnung. "Die FDP war selbstbewusst genug, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen zu schicken. Bereits im März haben wir unsere Mitgliederversammlung für den Montag nach dem Wahlsonntag anberaumt. Neben der Analyse des Wahlergebnisses für Dirk Schwerdtfeger werden auch Überlegungen angestellt, ob wir für Paul oder Pollehn eine Wahlempfehlung aussprechen", erklärte der Vorsitzende der Freien Demokraten, Mario Gawlik. Sorgensens liberaler Ortsvorsteher Dirk Schwerdtfeger kommentierte seinen Stimmenanteil von 12,1 Prozent: "Ich bin nicht enttäuscht. Wir haben ein gutes Angebot gemacht und haben viel positives Feedback aus der Bevölkerung erhalten. Aber wir sind sehr spät in den Wahlkampf eingetreten. Herzlich bedanken möchte ich mich bei meinen Mitbürgern in Sorgensen, die mir mit rund 32,0 Prozent ihr Vertrauen geschenkt haben. Das motiviert mich auch zur Kommunalwahl 2021 anzutreten."

 

Sehr viel früher müssen Matthias Paul (SPD) und Armin Pollehn (CDU) antreten, um in der Stichwahl am 16. Juni eine endgültige Entscheidung herbeiführen zu lassen. Beide Kandidaten betonten, dass sie mit dem finalen Countdown nach dem Pfingstfest ihr erstes Wahlziel erreicht hätten.

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