Burgdorf
Sonntag, 12.05.2019 - 21:54 Uhr

Als Burgdorfer Ölförderer im "Texas des Nordens" arbeiteten

Führung durch die Ausstellung im Stadtmuseum am 19. Mai

Rudolf Baumeister führt durch die Ausstellung.Aufn.: Joachim Lührs

BURGDORF

Im Stadtmuseum, Schmiedestraße 6 in Burgdorf, erinnert die Ausstellung "Glück auf, der Steiger kommt ..." daran, dass dem lokalen Kaliabbau und der regionalen Erdölförderung über ein Jahrhundert lang in wirtschaftlicher Hinsicht ein besonderer Stellenwert zukam. Sie boten für tausende Arbeiter aus Burgdorf, Hänigsen und Wathlingen eine sichere Existenzgrundlage, für die sie lebensgefährliche Arbeitsbedingungen in Kauf nahmen. Wegen seiner ergiebigen Ölquellen galt das Gebiet um Hänigsen sogar lange Zeit als das "Texas des Nordens", da es vergleichbare Fördermengen mit dem erdölreichen US-Bundesstaat aufwies.

 

Am Sonntag, 19. Mai 2019, sind die Museumsbesucher um 14.30 Uhr zu einer weiteren Sonderführung durch die Schau eingeladen. Die Leitung übernimmt Rudolf Baumeister vom Ausstellungsteam. Der promovierte Geologe wirft interessante Schlaglichter auf die Geschichte und Entwicklung der Ölförderung im Raum Hänigsen von den Anfängen rund um die Teerkuhle bis in die 1990er Jahre. Bei der Teerkuhle handelt es sich um eines der ältesten, urkundlich erwähnten Erdölvorkommen in Norddeutschland. Daran erinnert auch das Hänigser Teerkuhlenmuseum, in dem sich Rudolf Baumeister ehrenamtlich als "Teerkerl" engagiert. Er richtet in der Führung den Fokus auch auf die sozialen Umstände, die den Alltag der Arbeiter prägten, und gibt Einblicke in die industrielle Entwicklung der Region. Zudem stellt er die ausgestellten Geräte und Modelle vor.