Lehrte
Freitag, 22.03.2019 - 19:00 Uhr

Jäger wollen dem heimischen Niederwild bessere Überlebenschancen sichern

Unter den geehrten Bläsern befinden sich noch vier Gründungsmitglieder von 1998 (vorne knieend von links): Dirk Klische, Hartmut Scholz, Dr. Heinrich Meyer und (stehend ganz rechts) Jürgen KolleckerAufn.: Ulf Schärling

LEHRTE/SEHNDE

280 Mitglieder hat der Hegering Das Große Freie, dessen Wirkungskreis die Städte Lehrte und Sehnde umfasst. Etwa 100 der in diesem jagdlichen Bezirk organisierten Jäger und Jagdhornbläser konnte der Hegeringleiter Hartmut Scholz am gestrigen Donnerstagabend, 21. März 2019, in der Gaststätte Zur Linde in Bilm bei der Jahreshauptverhandlung begrüßen. Mit Jagdsignalen und weiteren jagdlichen Melodien begleiteten 30 Jagdhornbläser die Veranstaltung.

 

Haupttenor der Veranstaltung war das Bemühen der Jäger, die Überlebenschancen von Rehen, Hasen, Kaninchen, Fasanen, Enten und Rebhühnern zu sichern. Die negativen Einflüsse von Landschaftsverbrauch durch Wohnungsbau, Industrie- und Gewerbeansiedlungen sowie Infrastrukturmaßnahmen wie Straßen-, Schienen- und Stromtrassenbau können von den Jägern nicht direkt beeinflusst werden.

 

Aber neben dem Mangel an Lebensraum und Nahrung werde das Überleben des heimischen Niederwildes immer mehr durch Raubtiere bedroht. Die heimischen Prädatoren wie Fuchs, Marder, Dachs, Krähen und auch Wildschweine, die einen kleinen Setzhasen und selbst Rehkitze nicht verschmähen oder die eingewanderten Marderhunde und Waschbären stellen für die fragilen Populationen des Niederwildes eine große Gefahr dar.

 

Die Streckenzahlen der vergangenen Jahre würden bestätigen, dass die anpassungsfähigen Räuber zugenommen haben. Hier können die Jäger durch eine gezielte Jagd positiv eingreifen. Der waidgerechten Fallenjagd kommt dabei eine große Bedeutung zu.

 

Neben den genannten Faktoren hätten aber auch Krankheiten und Seuchen insbesondere bei Hasen und Kaninchen zur Verringerung der Bestände geführt. Eingewandert sei auch die Nutria, eine aus Südamerika stammende Tierart, die mit den Meerschweinchen verwandt ist. Dieser Nager wird bis zu 65 Zentimeter groß und zehn Kilo schwer. Als Höhlenbewohner in Wassernähe werden durch die Nutria große Schäden an Uferanlagen und Deichen verursacht.

 

Ziel der Jagd sei es aber auch, ökologisch wertvolles und schmackhaftes Wildbret von Tieren aus freier Wildbahn zu erlangen, die ohne Medikamente und Mastfutter aufwuchsen. Dies könne bei, nicht zuletzt durch die Hege der Jäger, noch stabilen Beständen von Rehen, Wildschweinen und Hirschen in den Revieren des Großen Freien ohne Bedenken geschehen.

 

Betont wurde immer wieder, dass die Sicherheit bei jeder Jagd an oberster Stelle steht und alle Anstrengungen unternommen werden müssen, die diese gewährleisten.

 

Nach den Berichten der Obleute für jagdliches Schießen, Hundewesen, Jagdhornbläser und Öffentlichkeitsarbeit sowie dem Bericht des Schatzmeisters wurde der Vorstand entlastet und Hartmut Scholz konnte die gut besuchte Veranstaltung offiziell beenden.

 

Anschließend wurde sicher noch das eine oder andere Stück Jägerlatein zum Besten gebracht.

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