Lehrte
Sonnabend, 23.02.2019 - 14:34 Uhr

Lehrter THW leistet höchste Stundenzahl der zehn regionalen Ortsverbände

Rund 70 Gäste kamen am gestrigen Freitag zum Jahresabschlussdienst des THW Lehrte.Aufn.: Bastian Kroll

LEHRTE

Der Ortsverband Lehrte des Technischen Hilfswerks (THW) hat im vergangenen Jahr rund 25.500 Stunden (2017: 20553) geleistet und damit die meisten der zehn Ortsverbände der Regionalstelle Hannover verbucht. Dies gab der Ortsverbandsbeauftragte Marc Oliver Kulisch am gestrigen Freitag, 22. Februar 2019, beim Jahresabschlussdienst in der THW-Unterkunft an der Ahltener Straße bekannt. Es gab aber nicht nur Licht, sondern auch Schatten. Der Zugführer des technischen Zugs, Adrian Fairbairn, monierte viele Geräte, die nach den Materialprüfungsverfahren ausgesondert wurden.

 

"Der technische Zug ist in großen Teilen nicht einsatzbereit", erklärte er in seinem Jahresbericht. Die Prüfungen hätten größtenteils ergeben, das Geräte nicht instandgesetzt, sondern ausgesondert wurden. Zudem hänge das Lehrter THW bei der Geräteprüfung, die nun durch hauptamtliche Kräfte durchgeführt werden, im Plan zurück, so dass viele Gräte aufgrund der fehlenden Prüfung nicht nutzbar seien. Hierunter hatte die Ausbildung gelitten und auch der "Betrieb ist hierdurch ein halbes Jahr lehmgelegt" worden. "Die Leute werden hierdurch massiv frustriert", so Fairbairn und richtete hierbei seine Worte auch an die ebenfalls anwesende Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin Maria Flachsbarth. "Es sei ein "Desasterjahr" gewesen und ergänzte: "Da muss dringend gehandelt werden." Diesen Ball nahm der Leiter der Regionalstelle Hannover, Alexander Isaak, auf und versprach Besserung: "Wir machen das, wie wir es immer gemacht haben: Zusammen", so Issak. Das THW sei bekannt dafür, komplexe Lagen abzuarbeiten und so werde die Situation auch in diesem Fall gemeistert werden.

 

Bei den Einsätzen des THW Lehrte sei es ein "ruhiges Jahr" gewesen, so der Zugführer, dafür hätten die Einsätze länger gedauert. Von 614 auf rund 6000 stiegen die Einsatzstunden von 2017 auf 2018. So war das THW Lehrte beim Moorbrand in Meppen für die Herrichtung eines kabelgebundenen IT-Netzes zuständig, wie der stellvertretende Zugführer der Fachgruppe Führung und Kommunikation, Mirko Paland, bekannt gab. Hierbei wurde zudem eine Richtfunkstrecke errichtet. Aber auch in der Region waren die Lehrter Helfer tätig. Der technische Zug unterstützte die Polizeidirektion Hannover bei einer dreitägigen Zollkontrolle auf der A2 im Schichtbetrieb. Mehr als 14 Stunden halfen die Lehrter im Bereich Uetze nach einem Sturm, bei dem ein Baum auf ein Haus fiel und die THW-Helfer innerhalb des bestehenden und beschädigten Dachstuhls einen kompletten neuen Dachstuhl errichteten. Der technische Zug unterstützte weiter bei einem Stromausfall in Wehmingen, bei dem das Feuerwehrhaus extern über einen Generator mit Strom versorgt wurde.

 

Zudem behalte das THW Lehrte die "schwere Bergung", wie der Ortsbeauftragte Marc Oliver Kulisch bekannt gab. Er hatte zu Beginn unter den rund 70 Anwesenden viele Gäste begrüßen können. "Der Gästetisch ist größer als der Tisch der Helfer", stellte er fest. "Es ist eben ein stundenreiches Jahr auf Seiten der Helfer gewesen", so Kulisch, die daher nicht vollzählig anwesend waren. Nach einer internen Konsolidierung könne der Posten des stellvertretenden Ortsbeauftragten neu besetzt werden. Nach dem Sommerfest im vergangenen Jahr ließ sich Jan Feldkötter reaktivieren, der am gestrigen Freitag seine Berufungsurkunde erhielt.

 

Unter den Gästen waren fast alle helfenden Organisationen vertreten: Vertreter der Lehrter und Sehnder Feuerwehren, an der Spitze die Stadtbrandmeister Jörg Posenauer (Lehrte) und Jochen Köpfer (Sehnde), des DLRG und des DRK. Zudem waren Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, die Bundestagsabgeordnete Maria Flachsbarth, der Landtagsabgeordnete Stefan Henze, zwei Fraktionsvorsitzende im Lehrter Stadtrat, Bodo Wiechmann (SPD) und Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (CDU), sowie der Ehrenortsverbandsbeauftragte Helmut Mogk, der THW-Ortsbeauftragte aus Burgdorf, Lukas Czeszak, der Leiter der THW-Regionalstelle Hannover sowie vom Stadtmarketing Lehrte die Geschäftsführerin Geschäftsführerin und der Vorsitzende Udo Gallowski der Einladung zum Jahresabschlussdienst gefolgt.

 

Marc Oliver Kulisch konnte zudem Miriam Herrmann als neue Leiterin der Ausbildungsgruppe bekannt geben, und mit Sebastian Vidril (Schirrmeister) und Tabea Vidril (Ausbildungsbeauftragte) zwei neue Positionen besetzen.

 

Dankesworte kamen von den politischen Vertretern wie aber auch den Hilfsorganisationen, für die in diesem Jahr Andreas Klingberg, Bereitschaftsleiter des DRK, sprach: "Es ist nicht selbstverständlich, wie gut wir zusammenarbeiten", so Klingberg. In anderen Regionen sehe dieses anders aus. Beispielhaft erinnerte er an den langwierigen Sturmeinsatz im Bereich Uetze: "Adrian Fairbairn hatte mich angerufen. 'Wir haben Hunger, könnt ihr da was machen?', fragte er", so Klingberg, der anschließend die Unterstützung zusagte und die Verpflegung der THW-Helfer in die Wege leitete. "So muss das aber auch laufen", erklärte er stellvertretend auch für die anderen Hilfsorganisationen.

 

Bei den Ehrungen bedankte sich Kulisch, der insgesamt 140 Jahre ehrenamtliches Engagement auszeichnen konnte, auch bei dem Geschäftsführer der Stadtwerke Lehrte, Rainer Eberth, der in der kommenden Woche in den Ruhestand geht, mit einer Dankesurkunde für die Unterstützung der Stadtwerke. Zudem erhielten die Stadtwerke eine Wandtafel mit den Worten: "Wir sagen Danke. Dieser Betrieb ermöglicht ehrenamtliches Engagement im Technischen Hilfswerk". Dieses solle bei den Stadtwerken einen guten Platz finden, gab er dem Nachfolger Björn Sommerburg mit auf dem Weg, denn "das kann man seinen Kunden auch ruhig zeigen".

 

Für langjähriges Engagement wurden Thomas Ehmer (10 Jahre), Jutta Plate (20 Jahre), Martin Olaf Ulrich und Miriam Herrmann (jeweils 25 Jahre) sowie Torsten Otte und Mirko Paland (beide 30 Jahre) ausgezeichnet. Das THW-Helferzeichen in Gold für besondere Verdienste erhielt zudem Alina Ralle.

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