Uetze
Sonntag, 17.02.2019 - 00:16 Uhr

Tim Degotschin folgt auf Uwe Fricke als Ortsbrandmeister von Altmerdingsen

Der scheidende Ortsbrandmeister Uwe Fricke (rechts) zusammen mit seinem Nachfolger Tim Degotschin (Mitte) und dem neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister Maik Gundelbacher.Aufn.: Bastian Kroll

ALTMERDINGSEN

Nach neun Jahren hat Altmerdingsens Ortsbrandmeister Uwe Fricke sein Amt nach der Hälfte seiner zweiten Amtszeit zur Verfügung gestellt. "Es wird Zeit für jüngere Leute", begründet der scheidende Ortsbrandmeister in der Uetzer Ortschaft seinen Entschluss. Während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr am gestrigen Sonnabend, 16. Februar 2019, wurde sein bisheriger Stellvertreter Tim Degotschin zu seinem Nachfolger gewählt. Zum neuen Stellvertreter wählten die 28 anwesenden Mitglieder der Ortsfeuerwehr Maik Gundelbacher. Beide wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt.

 

"Nichts ist beständiger als der Wandel", führte Uwe Fricke zu seinem frühzeitigen Rückzug an. Er war zuvor neun Jahre stellvertretender Ortsbrandmeister, fünf Jahre Jugendfeuerwehrwart und zudem Gruppenführer. Seine Entscheidung habe rein persönliche Gründe, betonte er vor den rund 60 Teilnehmern der Jahreshauptversammlung, die im Schützenheim in Altmerdingsen stattfand.

 

Unter den Gästen konnte er unter anderem Uetzes Bürgermeister Werner Backeberg, den Gemeindebrandmeister Tobias Jakob wie auch die Ortsbrandmeister aus Hänigsen, Klaus Stutzke, und Obershagen, Dirk Söhring, Ortsbürgermeister Reinhard Degotschin sowie die Vorsitzende des Schützenvereins, Sandra Warmbold, begrüßen. Ebenfalls gewählt wurde die Position des Geräteswartes, zu dem Olaf Gründel ebenfalls einstimmig gewählt wurde.

 

Zu 14 Einsätzen wurde die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr gerufen, berichtete der Ortsbrandmeister. Diese teilten sich in sechs Brandeinsätze und acht technische Hilfeleistungen auf. "Das wenigste davon war spektakulär", so Uwe Fricke. Doch schon der erste Einsatz des Jahres am 11. Januar blieb vielen in Erinnerung, als sie zu einer Person in einer Notlage gerufen worden waren. Es stellte sich heraus, dass es ein eigener Kamerad der Ortsfeuerwehr war, der einen Herzstillstand hatte. "Glücklicherweise geht es ihm heute soweit wieder gut", freute sich Uwe Fricke. Die Brandbekämpfer waren zudem unter anderem zu einem Stoppelfeldbrand, einem Hochsitzbrand oder aber auch zu einem Brandeinsatz nach Hänigsen gerufen worden. Bei einem Schornsteinbrand im Ort konnte Schlimmeres verhindert werden. "Die Flammen schlugen schon zwei Meter aus dem Schornstein", berichtete der Ortsbrandmeister. Ein Übergreifen auf die Dacheindeckung konnte verhindert werden. Ein Keller musste ausgepumpt werden, zudem waren die Altmerdingser Einsatzkräfte bei einem Großbrand in Eltze im Einsatz, bei dem sie die Nachlöscharbeiten in der Nacht vornahmen. "Da habt ihr ganze Arbeit geleistet, das war wirklich genial", lobte Gemeindebrandmeister Tobias Jacob, der am nächsten Morgen eine "kalte Einsatzstelle" vorfand und so der Einsatz eher als gedacht beendet werden konnte. Sturmeinsätze, ein vollgelaufener Keller, ein auf die Straße zu stürzen drohender Telefonmast und auslaufende Betriebsstoffe an Heiligabend gehörten ebenso zum Einsatzspektrum des vergangenen Jahres.

 

182 Einsatzstunden kamen so zusammen. "Das sind keine fünf Prozent der Gesamtstunden", hatte Uetzes Bürgermeister Werne Backeberg ausgerechnet, denn: 4108 Stunden leisteten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr insgesamt. Dazu gehörten 2377 allgemeiner Dienst, 181 Stunden auf Lehrgängen, 2195 Stunden in der Jugendabteilung und 993 bei Veranstaltungen, die die Ortsfeuerwehr organisierte oder daran teilnahm. Unter letzteren fielen so das Osterfeuer, das Aufstellen des Maibaums, die Teilnahme am Schützenfest, der Laternenumzug wie auch die Teilnahme beim Volkstrauertag, an dem 24 Einsatzkräfte inklusive Ehrenwache mitwirkten. Zudem haben die Mitglieder den Schulungsraum renoviert und den Dachboden in der Garage ausgebaut. Aber auch im vorbeugenden Brandschutz war die Ortsfeuerwehr tätig: In der Grundschule Hänigsen wird die AG Feuerwehr durchgeführt.

 

In der feuerwehrtechnischen Ausbildung wurde wieder das gesamte Spektrum der Dienstvorschriften durchgenommen: Vor allem der Löschangriff und Gefahrgutlagen wurden trainiert, zudem wurden drei Übungen durchgeführt. "Dass Übungen und Ausbildungen erforderlich sind, zeigen die Einsätze", betonte Uwe Fricke.

 

Aber auch der Nachwuchs war wieder aktiv, wie durch den Jahresbericht der Jugendfeuerwehrwartin Carola Gründel ersichtlich war. Die Jugendlichen lernten verschiedene Gefahren kennen, lernten ABC- und Atemschutzeinsätze kennen, waren beim Leistungsmarsch in Eltze und im Gemeindezeltlager in Dollbergen. Vier Jugendfeuerwehrmitglieder errangen die Leistungsspange, die höchste Auszeichnung in der Jugendfeuerwehr. Zwei Mitglieder konnten in die Einsatzabteilung übergeben werden, die zum Jahreswechsel 33 Mitglieder betrug. Zudem sind 18 Mitglieder in der Altersabteilung, 111 fördernde Mitglieder und 28 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. "Die Mitgliederzahlen steigen kontinuierlich an", so war dem Jahresbericht der Jugendfeuerwehrwartin zu entnehmen.

 

Neue Dienstgrade erhielten Soeren Bonde Thorben Bonde und Mathis Müller, die durch den Ortsbrandmeister zum Oberfeuerwehrmann ernannt wurden. Durch den Gemeindebrandmeister erhielt Tim Degotschin den Dienstgrad 1. Hauptlöschmeister.

 

Für 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Henning Giesemann mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Für seine 60-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhielt Werner Fricke das Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes.

 

Zudem verabschiedete die Ortsfeuerwehr Wilfried Keil mit einem Geschenk aus den aktiven Dienst, den er mehr als 40 Jahre ausübte. Nach 27 Jahren im Ortskommando und ausgeschiedener Gruppenführer erhielt auch Manfred Fasterling ein Präsent.

 

Emotional wurde es dann bei der Verabschiedung des Ortsbrandmeisters durch seinen Nachfolger und den neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister, bei dem Tim Degotschin doch ein wenig um Fassung ringen musste, als er sich bei Uwe Fricke und seiner Frau Bianca mit einem Geschenk der Einsatzabteilung für das langjährige Engagement im Ortskommando bedankte.

 

Ortsbürgermeister Reinhard Degotschin bedankte sich ebenfalls und betonte, dass die beiden neu gewählten in der Jugendfeuerwehr angefangen hatten. Beide seien mit Führungsaufgaben vertraut und so mache er sich keine Sorgen um die Zukunft der Ortsfeuerwehr.

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