Burgdorf
Sonnabend, 09.02.2019 - 16:47 Uhr

"Märzmusik" des Hohner-Rings: Vom Wiener Leben bis zum "Phantom der Oper"

Am am 17. März im StadtHaus Burgdorf

Der Hohner-Ring Burgdorf mit seinem neuen Dirigenten Nemenja Lukic.Aufn.:

BURGDORF

Im vergangenen Jahr feierte das Akkordeon-Orchester "Hohner-Ring" sein 50-jähriges Jubiläum. Gleichzeig ging eine Arä zuende: Nach mehr als 30 Jahren als Dirigentin übergab Angelika Nikolai die Orchesterleitung an ihren Nachfolger Nemanja Lukic.

 

Nun freuen sich die Musikerinnen und Musiker auf ein weiteres Jubiläum. Sie laden am Sonntag, 17. März, um 16 Uhr zu ihrem 50. Jahreskonzert im Veranstaltungszentrum StadtHaus, Sorgenser Straße 31 in Burgdorf, ein. Der Einlass beginnt um 15 Uhr. Es ist zugleich die erste von Nemanja Lukic geleitete "Märzmusik". Eintrittskarten sind zum Preis von 9 Euro (Tageskasse: 10 Euro) bei "Vier Jahreszeiten Floristik", Uetzer Straße 95, Burgdorf, "Wein und Foto Nietmann", Bahnhofstraße 5 A, Lehrte sowie über die Internetseite Opens external link in new windowwww.hohner-ring.de erhältlich. An den Vorverkaufsstellen gibt es weiterhin die im vergangenen Jahr veröffentlichte Jubiläums-CD.

 

Bei der "Märzmusik" stellt das Akkordeon-Orchester wieder seine musikalische Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Diesmal ist ein variationsreiche Programmfolge aus moderner und traditioneller Unterhaltungsmusik herausgekommen. Wie alle "Märzmusiken" durchzieht auch das neue Jahreskonzert ein roter Faden: Die Musiker präsentieren das Programm als vermeintliche "Live"-Übertragung des "Radio Hohner-Ring". Dabei spielen sie einen bunten Reigen beliebter Melodien, die sich in den vergangenen Jahrzehnten über die Radiokanäle einen besonderen Platz in der Zuhörergunst eroberten.

 

"Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien"

"Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien" ist eine in Vergessenheit geratene Theaterposse, deren Uraufführung am 26. Februar 1844 im Wiener Theater in der Josefstadt stattfand. Bis heute im Repertoire der Konzertsäle erhalten hat sich nur die gleichnamige sinfonische Ouvertüre, die der berühmte Operettenkomponist Franz von Suppé schrieb. Der Hohner-Ring spielt eine Bearbeitung für Akkordeonorchester, die das pulsierende Leben in der damaligen Metropole des österreichischen Kaiserreiches auf feinfühlige Weise widerspiegelt. Der britische Blues- und Rock-Gitarrist Eric Clapton übte seit den 1960er Jahren einen wesentlichen Einfluss auf die Geschichte des Bluesrock aus. Auf einer Rangliste der bedeutendsten Gitarristen aller Zeiten nimmt er den zweiten Platz ein und verzeichnete bis heute mehr als 70 Millionen Albumverkäufe. Im Konzert ist ein Medley mit drei Hits der Musikerlegende zu hören: "Wonderful Tonight", "Layla" und "Tears in Heaven". Der früh verstorbene Akkordeon-Virtuose, Arrangeur, Komponist und Bandleader Heinz Munsonius schrieb 1940 die beschwingte Polka "Kurz und gut", mit der der Hohner-Ring einen Ausflug in die volkstümliche Tanzmusik unternimmt.

 

Von "Mary Poppins" bis zur klassischen Sinfonie

"Musical Mix" heißt ein Potpourri, mit dem der Hohner-Ring das Publikum auf einen Streifzug durch die schillernde Klangwelt des amerikanischen Musiktheaters mitnimmt. Zu hören ist der Auswahl der schönsten Melodien aus den Musicals "Mary Poppins" (2004), "Das Dschungelbuch" (2011) und "Aladdin" (2011), die auf den gleichnamigen Walt Disney-Filmerfolgen beruhen und ihren Ohrwurmcharakter nicht verleugnen. Dass das differenzierte Klangfarbenspektrum des Akkordeons ein komplettes Sinfonieorchester ersetzen kann, demonstriert der Hohner-Ring mit der "Sinfonia in B-Dur" von Johann Christian Bach. Der in London lebende Komponist der Frühklassik war einer der begabtesten Söhne des großen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach und ein verehrtes Vorbild von Wolfgang Amadeus Mozart. Bach schrieb das Werk ursprünglich für eine große Besetzung an Streichern und Holzbläsern. Rudolf Würthner richtete die Bearbeitung für ein Akkordeonorchester ein, deren spieltechnische Hürden der Hohner-Ring bravourös meistert. Als letzter Höhepunkt des Konzertprogramms begeben sich die Musiker in die Katakomben des ehrwürdigen Pariser Opernhauses und spielen einen fulminanten Querschnitt aus dem Musicalklassiker "Das Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber.

 

Über den Dirigenten

Der 29-jährige aus Serbien stammende Musiklehrer Nemanja Lukic studierte zunächst in seinem Heimatland Musik mit dem Hauptfach "Akkordeon". An der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover setzte er ab 2012 sein mittlerweile abgeschlossenes Studium fort. Erste Dirigiererfahrungen in Deutschland sammelte er beim Akkordeon-Club Langenhagen. Er gewann Auszeichnungen bei Internationalen Wettbewerben und spielt seit 5 Jahren im Duo mit der Violinistin Elisabeth Gebhardt. Ende Februar bricht der Hohner-Ring mit seinem neuen Dirigenten zu einem Probenwochenende im Bildungszentrum Hustedt bei Celle auf, um dem anspruchsvollen Konzertprogramm den letzten Feinschliff zu geben.