Lehrte
Sonnabend, 26.01.2019 - 12:13 Uhr

Nach Mitgliederwerbung hat die Ortsfeuerwehr Steinwedel ein Platzproblem

Ortsbrandmeister Kai Böttcher (links) zusammen mit den Beförderten (von links): Marie Rückert, Patrick Thomschke und Stefan Ringel, dem designierten stellvertretenden Ortsbrandmeister.Aufn.: Bastian Kroll

STEINWEDEL

Es wird eng im Feuerwehrhaus Steinwedel: "Wir haben keine freien Spinde mehr", so Ortsbrandmeister Kai Böttcher am gestrigen Freitag während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr. Denn: Die Werbekation der Ortsfeuerwehr im vergangenen Herbst hat Früchte gertragen und vier neue Mitglieder gingen aus dieser hervor.

 

Kerstin Krystofiak, Sebastian Peter, Maik Thiemrot und Oliver Wrede wurden durch den Ortsbrandmeister vorgestellt und in den Reihen der Feuerwehr Willkommen geheißen. Mit Löscheimern, ab 4 Uhr morgens im Ort verteilt, warben die Mitglieder der Feuerwehr um neue Mitstreiter. Neben den vier Neuaufnahmen seien drei weitere noch in der Entscheidungsphase.

 

"Wir wollen eine enge Verknüpfung der Ortschaft mit der Feuerwehr erreichen", so Böttcher und so wolle die Ortsfeuerwehr auch nicht "alle Jubeljahre" was unternehmen, sondern ständig um neue Einsatzkräfte werben, erklärte er den rund 70 Gästen der Jahreshauptversammlung.

 

Unter diesen konnte er Ortsbürgermeister Jens Utermann, den Ersten Stadtrat Uwe Bee, den Leiter des Fachdienstes Ordnung, Michael Großmann, Stadtbrandmeister Jörg Posenauer, Ehrenstadtbrandmeister Erich Weber, die Ortsbrandmeister Rainer Fricke (Immensen), Alf-Eric Wischnat (Aligse) und Jens Dannenbring (Kolshorn) sowie den stellvertretenden Ortsbrandmeister aus Lehrte, Harald Grobe, begrüßen.

 

Aber auch eine Abordnung der Partnerfeuerwehr aus dem hessischen Sondheim (Homberg) unter der Führung von Wehrführerin Nicole Schwaab war wieder in den Steinwedeler Ortsteil gekommen. Keine so lange Reise aber zum ersten Mal war Steinwedels Pastor Jörn Kremeike zur Jahreshauptversammlung gekommen - er ist seit August 2018 im Amt - und ließ es sich nicht nehmen, kurzweilige Grußworte an die Versammlung zu richten. Nachdem er gehört hatte, dass seine Vorgänger nicht so häufig zu den Jahreshauptversammlungen gekommen waren, versprach er, nach seinen Möglichkeiten stets da zu sein, und kündigte direkt seine Mitgliedschaft als förderndes Mitglied an. "Sie leisten hier einen Dienst, der unverzichtbar ist in unserer Gesellschaft" und gab zu, dass er "ein Fan der Feuerwehr" ist. Er habe auch schon ein Feuerwehrmitglied verheiratet und sein Sohn Jesse würde bald die Ortsfeuerwehr verstärken, wenn er denn in drei Jahren sechs Jahre alt wird. Sein Sohn trage heute schon häufig einen Feuerwehrhelm und der Löscheimer aus der Werbeaktion ist auch stets im Einsatz.

 

38 Einsatzkräfte (darunter acht Frauen) zählte die Ortsfeuerwehr zum 31. Dezember 2018. Hinzu kommen 16 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, zehn in der Kinderfeuerwehr, 16 in der Altersabteilung und 147 fördernde Mitglieder.

 

Nach dem er auf den positiven Mitgliedertrend in der Ortsfeuerwehr hinwies, kam Kai Böttcher dann auch auf die Zustände im Feuerwehrhaus zu sprechen. Die Begehung durch die Feuerwehrunfallkasse habe "gravierende Mängel" festgestellt. Vor allem in der Fahrzeughalle sei es zu eng, zudem gäbe es Beanstandungen in der Umkleide und der Werkstatt, wie er nur beispielhaft anführte. Ein Um- oder Anbau sei nur schwierig umzusetzen, so dass alles auf einen Neubau hinauslaufen werde, so Böttcher. Dieser könne auf dem Parkplatz gegenüber des bestehenden Gebäudes errichtet werden. "Die Stadt wird richtungsweisende Entscheidungen mit uns treffen müssen", erklärte er.

 

"Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass es auf einen Neubau hinauslaufen wird", erklärte dann auch Stadtbrandmeister Jörg Posenauer, der auch betonte, dass schnellstens gehandelt werde müsse.

 

"Einsatztechnisch war es ein ruhiges Jahr", blickte der Ortsbrandmeister auf 2018 zurück. Zu 42 Einsätzen (2017: 57) rückte die Ortsfeuerwehr aus, darunter vier Brände, acht technische Hilfeleistungen, wie aber auch 14 nachbarschaftliche Löschhilfen und 14 nachbarschaftliche technische Hilfeleistungen.

 

Insgesamt 8039 Stunden leisteten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr. "Obwohl wir weniger Einsätze hatten, bieb die Zahl der Dienststunden fast gleich", hob Kai Böttcher hervor. "Die Anzahl steigt weiter, denn die Feuerwehrunfallkasse schraubt die vorgeschriebenen Ausbildungen immer höher", beklagte er. Nicht nur, dass immer mehr Ausbildungen zu belegen seien, auch müsse zum Erhalt des Wissens diese zum Teil regelmäßig wiederholt werden. Bei der Menge an Spezialisierungen und Ausbildungen fragte er "Wie lange werden wir die Allround-Feuerwehrkraft noch haben?" Selbiges hatte schon vor einer Woche der Ortsbrandmeister von Hämelerwald, Christian Roger Fechner, bei seiner Jahreshauptversammlung gefragt.

 

Doch nicht nur feuerwehrtechnisch waren die Mitglieder der Ortsfeuerwehr im "Einsatz", sondern auch im gesellschaftlichen Leben im Ort, wofür sich Ortsbürgermeister Jens Utermann bedankte. "Die Feuerwehr ist eine, wenn nicht die tragende Stütze im Ort", so Utermann. "Es gibt kaum eine Veranstaltung, bei der die Feuerwehr nicht mitwirkt. Ich bin froh und dankbar für diesen außerordentlichen Einsatz", betonte er und fügte hinzu: "Der Ortsrat steht ohne wenn und aber hinter der Feuerwehr".

 

Zudem konnten zur Jahreshauptversammlung neue Dienstgrade verliehen werden. Nach erfolgreicher Truppmann-1-Ausbildung erhielten Patrick Thomschke und Marie Rückert den ersten Dienstgrad ihrer Laufbahn: Den Dienstgrad eines Feuerwehrmannes beziehungsweise Feuerwehrfrau. Zum Oberlöschmeister wurde Stefan Ringel ernannt. Er wurde im vergangenen Jahr von den aktiven Mitgliedern zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt, da die Amtszeit von Norbert Zilz am 1. Februar ausläuft und sich dieser, der auch stellvertretender Stadtbrandmeister und Vorsitzender des Vordervereins ist, nach 12 Jahren nicht erneut zur Wahl gestellt hat. Er erhielt sowohl aus den Händen des Ersten Stadtrats wie auch den Aktiven Präsente zum Abschied aus dem Amt.

 

Die Ehrennadel der Stadt Lehrte für zehnjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr verlieh der Erste Stadtrat an Bernhard Echevirra.

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