Burgwedel
Sonntag, 23.12.2018 - 13:41 Uhr

Auch Derby-Rückspiel gegen den HSV geht für den HHB knapp verloren

BURGWEDEL

Im Hannoverschen Drittligaderby zwischen dem HSV Hannover und dem Handball Hannover-Burgwedel (HHB) konnte sich erneut der HSV durchsetzen. Nach 60 spannenden und dramatischen Spielminuten hatten die Gastgeber in einer Partie, die keinen Sieger verdient gehabt hätte, mit 24:23 knapp die Nase vorn. Der HHB hatte lange Zeit geführt, stellte sich am Ende aber nicht clever genug an. Der Spielverlauf glich einer Kopie des Hinspiels von Ende August, als sich der HSV Hannover auch etwas glücklich mit 26:25 durchgesetzt hatte.

 

Die ersten 25 Minuten gehörten den Hausherren. Hannover-Anderten ging schnell mit 4:1 in Führung und war das spielbestimmende Team. Die Burgwedeler ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und glichen zum 4:4 aus. Dann das gleiche Spiel. Führung HSV (8:5), Ausgleich HHB (8:8). Auch die 10:8-Führung von Hannover konnte der HHB wieder ausgleichen. Das 11:10 für den HHB war die erste Gästeführung. Marius Kastening sorgte für den Treffer und leitete einen 3:0-Lauf seiner Mannschaft ein. Lennart Koch und Artjom Antonevitsch trafen danach und plötzlich waren die Burgwedeler mit 13:10 vorn. Andertens Philip Müller sorgte für den 11:13 Halbzeitstand. Das Derby wurde hart, aber nicht unfair geführt. Die Leipziger Schiedsrichter lagen mit ihren Entscheidungen nicht immer richtig, bevorteilten aber keine Mannschaft. Insgesamt fünf Zeitstrafen (2/3) reichten auf beiden Seiten aus.

 

Nach der Pause hatte der HSV den besseren Start. Wie schon zu Beginn brauchten die Burgwedeler einige Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Der HSV konnte schnell ausgleichen und mit einem Tor in Führung gehen. Doch die Gäste glichen aus und in der Folge entwickelte sich ein munteres Spielchen auf Augenhöhe. Unschön war die Reaktion des HSVers Sebastian Czok in der 36. Minute, als er seinen Gegenspieler Philip Reinsch nach dessen Fehler mit einer unsportlichen Geste verhöhnte. Die Schiedsrichter ahndeten diese Aktion nicht.

 

Es war keine hochklassige Partie, die den zahlreichen Zuschauern in der Misburger Ludwig-Jahn-Halle geboten wurde. Technische Fehler auf beiden Seiten, fahrige und haarsträubende Aktionen und zahlreiche nicht genutzte gute Einwurfmöglichkeiten prägten das Derby. Alle vier eingesetzten Torhüter hatten mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Dann über Minuten der gleiche Ablauf: Anderten legte einen Treffer vor, der HHB glich prompt aus. Die Spannung nahm jetzt mit jeder Minute zu. 21:21 war der Zwischenstand in Spielminute 47, fünf Minuten vor dem Ende leuchtete ein 23:23 auf der Anzeigetafel. Burgwedels Artjom Antonevitsch, der zuvor vom Siebenmeterpunkt fünf Mal getroffen hatte, trat erneut an und scheiterte am Keeper der Gastgeber, die aus dieser Aktion aber kein Kapital schlagen konnten. Eine gute Minute später das gleiche Bild. Dieses Mal versuchte HHB-Rückraumshooter Nenad Bilbija sein Glück. Er hatte im Derby einen rabenschwarzen Tag erwischt und bis dato ein halbes Dutzend Würfe nicht im HSV-Kasten unterbringen können. Ihn zum Strafwurf antreten zu lassen, war daher aus Sicht vieler Zuschauer mehr als fahrlässig. Auch er scheiterte am HSV Keeper und die Hausherren gingen kurze Zeit später durch Sebastian Czok mit 24:23 in Führung. 45 Sekunden waren jetzt noch zu spielen und Gästetrainer Claas Wittenberg nahm seine letzte Auszeit. Ihm gelang es jedoch nicht, auf seine Spieler beruhigend einzuwirken. Der letzte Angriffsversuch scheiterte kläglich, der HSV konnte den Ball erobern und die letzten Sekunden herunterspielen. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf besser entsprochen, unterm Strich scheiterte der HHB aber erneut an sich selbst.

Die kommende Weihnachtspause wird beiden Teams guttun. Der Kräfteverschleiß der ersten 17 Saisonspiele war beiden Mannschaften deutlich anzumerken. Während der HSV Hannover auf einem gesicherten Mittelfeldplatz ins neue Jahr gehen kann, überwintert der HHB auf einem Abstiegsplatz. Beim HHB wird sich in den verbleibenden 13 Spielen einiges ändern müssen, um den drohenden Abstieg noch verhindern zu können. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt aktuell drei Punkte. Die Derbyniederlage war die fünfte Pleite in Folge. Bis zum nächsten Spiel am 25. Januar 2019 gegen Eintracht Hildesheim ist genug Zeit, um die Wunden zu lecken und voller Tatendrang in ein neues und besseres Handballjahr zu starten.

 

HHB: Pascal Kinzel, Mustafa Wendland, Yamato Takahashi - Florian Freitag (2), Stefanos Michailidis (1), Christian Hoff (1), Julius Mücke, Marius Kastening (3), Lennart Koch (3), Thomas Bergmann, Luca Born, Kay Behnke (4), Nenad Bilbija, Philip Reinsch (3), Artjom Antonevitsch (5/4) und Steffen Dunekacke (1).