Feuer in einer Wohnung und ABC-Einsatz für die Burgdorfer Feuerwehren

BURGDORF

Es war kein ruhiger Wochenbeginn für die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Burgdorf und speziell der Ortsfeuerwehr Burgdorf. Letztere wurde am heutigen Montag, 17. Dezember 2018, um 16:42 Uhr zunächst in die Retschystraße in der Burgdorfer Südstadt gerufen. Und es sollte nicht der einzige Einsatz bleiben.

Anwohner eines Mehrfamilienhauses hatten das Piepen eines Rauchwarnmelders in einer Wohnung im 4. Obergeschoss wahrgenommen. Bei ihrer Nachsicht nahmen sie zudem Brandgeruch wahr und riefen umgehend die Feuerwehr über den europaweiten Notruf 112.

Mit fünf Fahrzeugen rückten 24 Einsatzkräfte zum Einsatzort aus. Nachdem die ehrenamtlichen Kräfte der Ortsfeuerwehr die Wohnungstür aufgebrochen hatten, standen sie bereits vor einer dichten Rauchwolke, woraufhin das Gebäude vorsorglich evakuiert wurde. "Wir wussten ja aufgrund der geringen Sichtweite nicht, mit welcher lage es wir zu tun haben", so Ortsbrandmeister und Einsatzleiter Florian Bethmann.

Nachdem die Wohnung auf Personen abgesucht worden war - die Bewohner befanden sich nicht zu Hause - ging der Angriffstrupp unter Atemschutz und der Vornahme eines C-Strahlrohrs in die Wohnung vor. Sie öffneten zur Lüftung der Wohnung ein Fenster, woraufhin plötzlich eine in der Wohnung anwesende Katze die Möglichkeit zu Flucht nutzte und aus diesem sprang. "Ihr ist nichts passiert, sie ist ohne ein Jaulen gleich weitergelaufen", so Bethmann. In der Wohnung konnte der Angriffstrupp dann die Ursache für die Verrauchung finden: Eine Kaffeemaschine war in Brand geraten. Nachdem diese abgelöscht worden war, wurde sie auf den Balkon gebracht. Zudem retteten die Brandbekämpfer zwei Meerschweinchen aus der verrauchten Wohnung. Abschließend wurde die Wohnung mit einem Druckbelüfter rauchfrei gemacht.

Zwischenzeitlich war in der Regionsleitstelle ein zweiter Notruf aus Burgdorf eingegangen. In der Zintener Straße in der Nordstadt war Gasgeruch in einem Mehrfamilienhaus wahrgenommen worden. Um 17:28 Uhr wurden neben der Ortsfeuerwehr Burgdorf nun Aufgrund des vermuteten Gasaustritts auch die ABC-Fachgruppe der Stadtfeuerwehr wie auch der Gerätewagen "Mess" der Ortsfeuerwehr Hänigsen alarmiert. Das Tanklöschfahrzeug, Drehleiter, und Kommandowagen, die aus dem ersten Einsatz herausgelöst wurden, wie auch nachrückende Kräfte im Gerätehaus, die mit drei Einsatzkräften den Rüstwagen besetzten, eilten nun zur zweiten Einsatzstelle. "Der Rüstwagen war bereits nach einer Minute vor Ort", so Ortsbrandmeister Florian Bethmann.

Die Spezialkräfte der ABC-Fachgruppe, die sich aus Einsatzkräften der einzelnen Burgdorfer Ortsfeuerwehren zusammensetzt, wurden auf dem Hof der Feuerwache Burgdorf zusammengezogen. In dem Mehrfamilienhaus maß derweil ein Trupp unter Atemschutz bei der Erkundung keine erhöhte Gaskonzentration mehr, vorsorglich wurde aber auch dieses Haus evakuiert.

Für eine Referenzmessung fuhren die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Hänigsen die Einsatzstelle ebenfalls an, konnten aber das unauffällige Ergebnis bestätigen, so dass Entwarnung gegeben werden konnte. "Es handelte sich offenbar um eine Verpuffung der Gasheizung. Das kommt bei uns so ein bis zwei Mal im Jahr vor und kann auch von einem Knall begleitet werden", so Ortsbrandmeister Florian Bethmann. "Es ist aber immer richtig, in diesem Fall auch die Feuerwehr zu rufen, um wirklich sicher zu gehen, dass nicht unkontrolliert Gas ausweicht", erklärt er und unterstreicht das richtige Handeln der Hausbewohner, die die Feuerwehr riefen. Die 14 Einsatzkräfte konnten nach dem Abschluss der Messungen wieder ins Gerätehaus einrücken.

Während der zweite Einsatz schnell beendet werden konnte, zog sich der Einsatz in der Retschystraße bis 18:45 Uhr hin. So konnte der Ortsbrandmeister, der von einer Einsatzstelle zur nächsten geeilt war, auf dem Hof der Ortsfeuerwehr Burgdorf "seine" Einsatzkräfte der ersten Alarmierung empfangen, die ihm gerne noch einen Glückwunsch mit auf dem Weg gaben: Denn Florian Bethmann feiert heute seinen 37. Geburtstag. Und er fügt am Einsatzende mit einem Augenzwinken hinzu: "Ich feiere gerne im Kreise meiner Kameradinnen und Kameraden". Es bleibt zu hoffen, dass er diesen nun auch ohne weitere Einsätze im Kreise seiner Familie feiern kann.