Burgdorf
Dienstag, 20.11.2018 - 09:15 Uhr

9 Millionen-Einsparung: Gutachten übertrifft Vorstellungen der FreienBurgdorfer

Aufn.:

BURGDORF

Eine von der Stadt in Auftrag gegebene 41-seitige Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zum Neubau der integrierten Gesamtschule gibt der Ratsfraktion der FreienBurgdorfer recht und übertrifft sogar die Vorstellungen und Vermutungen der jungen Ratsfraktion, die in einer Pressemitteilung zum Gutachten Position bezieht.

 

Die FreienBurgdorfer hatten die Forderung eingebracht, gerade für das Großprojekt der Gesamtschule einen Totalunternehmer zu beauftragen. "Obwohl zunächst viele Bedenken vorgebracht wurden", so die FreienBurgdorfer, "stellte sich nach und nach heraus, dass diese Variante bei gleichbleibender Qualität wirtschaftlicher ist, als die konventionelle und für die Stadtverwaltung arbeitsaufwändigeren Variante."

 

Ratsherr Lukas Kirstein hatte diesen Gedanken in seiner Anfrage vom 11. Dezember 2017 ins Spiel gebracht. Doch auch die FreienBurgdorfer seien beeindruckt vom Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung: "Das sich allein bei diesem Bauprojekt ohne qualitative Abstriche bis zu 9.000.000 Euro einsparen lassen können, hätten wir tatsächlich nicht für möglich gehalten", so Kirstein, der auch haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist. "Gerade in Zeiten knapper Kassen müssen wir solche Varianten nutzen."

 

Fraktionsvorsitzender Rüdiger Nijenhof stellt fest, dass "damit die an sich inakzeptable CDU-Forderung einer Kürzung von 10 Proztent in Rasenmähermethode mehr als übererfüllt werden könnte". Für die FreienBurgdorfer sprechen die vorgelegten Zahlen eine klare Sprache: "Wenn man auch unkonventionell denken kann, kann man vieles erreichen und dabei so manchen Euro einsparen." Aus Sicht der Freien Wählergemeinschaft wäre es "geradezu dumm" nicht diesen Weg zu gehen, da hier "doch geradezu die Oberstufe mitfinanziert" werde.

 

Angesichts der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung und der Mitteilung der Stadtverwaltung, dass sie die anliegenden Aufgaben nicht werden erfüllen können, schlagen Kirstein und Nijenhof vor, zum einen ähnliche Untersuchungen auch für weitere größere städtische Projekte wie den Neubau der Gudrun-Pausewang-Grundschule und der sogenannten "Trilogie in Otze" (Kindergarten, Turnhalle, Grundschule) zu prüfen. Kirstein: "Wenn wir hier ähnlich hohe Einsparpotentiale entdecken würden und zugleich schneller mit den Projekten vorankämen, wäre das großartig."

 

Rüdiger Nijenhof, der als Verwaltungsbeamter unter anderem in verschiedenen Kirchenkreisämtern tätig war, schlägt vor, zu prüfen, ob nicht beispielsweise der Neubau der Kita mit Familienzentrum in der Südstadt auch von dem künftigen Träger, dem Ev.-luth. Kirchenkreis getragen werden könnte. "Dienstlich habe ich in verschiedenen Häusern auch Neubauten begleitet, das kann die Kirche", wie auch das Projekt der neuen Kita der kath. St. Nikolausgemeinde beweise.

 

"Wir müssen einfach auch mal neue Wege denken und gehen und dürfen uns nicht bange machen lassen", so die FreienBurgdorfer. "Die Schüler und Kitakinder ausbaden lassen, was vorherige Politikgenerationen eingebrockt haben", komme für die junge Ratsfraktion jedenfalls nicht infrage.