Burgdorf
Donnerstag, 12.07.2018 - 06:03 Uhr

"Tag des Besenbindens" im Rahmen der Ausstellung "Die Letzten ihrer Art"

Besenbinder Leo Beigel bei seiner Tätigkeit.Aufn.: Joachim Lührs

BURGDORF

Bis zum Sonntag, 2. September 2018, läuft In der KulturWerkStadt, Poststraße 2 in Burgdorf, die Ausstellung "Die Letzten ihrer Art". Sie zeigt die Folgen des gesellschaftlichen Wandels am Beispiel verdrängter traditioneller Handwerkzweige und als unzeitgemäß geltender Freizeitaktivitäten. Dabei geht es um sieben Persönlichkeiten, die sich diesen Einflüssen und Trends mit großem Engagement bislang erfolgreich widersetzen. Ihr Anliegen ist es, die Erinnerung an jahrhundertealtes Handwerk lebendig zu halten oder für allgemein verpönte Hobbys wie dem Kegeln und Zinnfigurensammeln neues Interesse wachzurufen. Gastgeber sind der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf.

 

Als Vertreter eines kaum noch ausgeübten Handwerks stellt die Schau unter anderem den Besenbinder Leo Beigel vor. Sein Vater hatte in den Nachkriegsjahren neben seiner Tätigkeit als Maurer zusätzlich Besen gebunden. Nach dem Rückzug aus seinem Berufsleben als Bauingenieur entschloss sich der Sohn, diesen traditionsreichen Handwerkszweig weiter zu praktizieren und damit auch das Erbe seines Vaters fortzuführen. Durch Mundpropaganda und durch seine Teilnahme an diversen Schautagen erreicht Leo Beigel seitdem eine große Anzahl von Anfragen nach neuen selbstgefertigten Besen. Welche Materialien zum Einsatz kommen und welche Arbeitsschritte vor einem gebundenen fegefähigen Reisigbesen stehen, zeigt er beim "Tag des Besenbindens", mit dem das Beiprogramm zur Ausstellung am Sonntag, 15. Juli, weitergeht. Von 14 bis 17 Uhr haben die Besucher die Gelegenheit, ihm bei seiner Tätigkeit zuzuschauen und Fragen zu stellen.