Sehnde
Donnerstag, 05.07.2018 - 17:10 Uhr

Stadtarchiv Sehnde: Gedächtnis einer Stadt - Zeugnis der Vergangenheit

SEHNDE

Das Stadtarchiv Sehnde, Glückauf-Straße 3 in Sehnde, ist für die Sicherung und Überlieferung der städtischen Historie zuständig. Stadtarchivar Jürgen Wattenberg erklärt das Archiv als Stätte der Begegnung und Bewahrung authentischer Schriftenüberlieferungen und als lebendige Einrichtung mit aktuellen Aufgaben und Herausforderungen. Hier findet sich die Erinnerung, Identität und Aufklärung vieler historischer Vorgänge. Dabei kann das Archiv Orientierung, Wissen und Nachweise bieten und ganz nebenbei auch der Unterhaltung dienen.

 

Zu den Hauptaufgaben des Stadtarchivs Wattenberg zählen die Übernahme archivwürdiger Unterlagen aus der Stadtverwaltung sowie die Ordnung und Verzeichnung der Archivalien. Die so entstehende amtliche Überlieferung wird ergänzt durch nichtstädtische Archivalien von Vereinen und Firmen, aus Privatnachlässen und Sammlungen, wie Karten, Pläne, Plakate, Druckerzeugnisse, Bild- und Tonträger.

 

Aus dem aktuellen Bestand mit einer Anzahl von rund 7.000 Aktenvorgängen und Fotografien kann man ein Depositum aus dem Jahr 1672 besonders hervorheben. Es handelt sich um das Originalschreiben an einen Wehminger Einwohner, der den Auftrag zur Landbeschreibung erhält (erste Flurbereinigung in Wehmingen). Ebenso ist der aktuelle Neuzugang im Fotoarchiv interessant: die schwarz/weiß Fotografie vom "Kegel- und Skatklub Eintracht Rethmar" von 1914. Auch die Übergabe einer Menge von Negativen/Glasplatten eines Fotografenmeisters aus Sehnde erfolgte aus dem Nachlass durch ein Familienmitglied.

 

Die Publikation der Geschichte und die Öffentlichkeitsarbeit sind neben den archivspezifischen Aufgaben die Tätigkeiten mit hohem Stellenwert, die Archivar Wattenberg zusätzlich - auch ehrenamtlich - wahrnimmt. So stellt er sich und seine Arbeit regelmäßig bei Tagen der offenen Tür und im Rahmen des Generationentages vor, ist aktives Mitglied des Autorenteams der Zeitreise und der Projektgruppe Stolpersteine.

 

Das Autorenteam der Zeitreise hat nunmehr zehn Publikationen zur Orts- und Stadtgeschichte veröffentlicht. Eine elfte Publikation wird in Kürze erscheinen. Alle Ausgaben sind im Archiv einsehbar und stehen auf der Homepage der Stadt Sehnde zum Download zur Verfügung.

 

Die Projektgruppe Stolpersteine hat sich des Themas Erinnerungskultur angenommen und bereits einige Projekte zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Sehnde umgesetzt. Die Arbeit dieser Gruppen basiert auch auf dem historischen "Wissen" des Stadtarchivs und bildet so einen Teil des Gedächtnisses zur Stadtgeschichte.

 

Die im Stadtarchiv verwahrten Archivalien und Sammlungen können von interessierten Besucherinnen und Besuchern, unter Beachtung der gesetzlich festgelegten Sperrfristen, in den Räumen des Stadtarchivs eingesehen werden. Herzlich willkommen sind auch Schulklassen und historisch interessierte Gruppen und Einzelpersonen.

 

Die Öffnungszeiten sind montags 9.00 bis 12.30 Uhr und donnerstags 15 bis 18 Uhr. Gern übernimmt das Stadtarchiv auch Archivalien aus Nachlässen oder auch Fundstücke, die dann für die Allgemeinheit zur Einsicht vorliegen. Es ist telefonisch unter 05132/6055 zu erreichen.