Lehrte
Mittwoch, 16.05.2018 - 05:15 Uhr

"Wichtiger Meilenstein" für das 170-Millionen-Euro-Projekt "MegaHub" in Lehrte

Aufn.: Michael Baumgart

LEHRTE

Zum ersten offiziellen "Spatenstich" hatte die Deutsche Bahn mehr als 70 Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zum gestrigen Dienstag, 15. Mai 2018, auf das Gelände der Megahub-Baustelle eingeladen.

 

Auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Lehrte entsteht bis Spätherbst 2019 auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern eine der modernsten Umschlaganlagen für den kombinierten Verkehr in Deutschland - der MegaHub.

 

Mit vielen Innovationen revolutioniere und beschleunige diese Anlage, als erste ihrer Art in Deutschland, den Umschlag von Ladeeinheiten (zum Beispiel Container) zwischen Zügen und zwischen Straße und Bahn. Bund und Bahn investieren dazu rund 170 Millionen Euro.

 

Für die neue Anlage läuteten gestern Ulrich Bischoping, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für die Länder Niedersachsen und Bremen, Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand DB Netz, Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, Hans Pieper, Geschäftsführer der den MegaHub betreibenden Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) und Dr. Bernd Althusmann, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, symbolisch den Countdown für die bereits begonnenen Bauarbeiten ein.

 

Ulrich Bischoping: "Bereits heute befindet sich am Standort des künftigen MegaHub eine gut funktionierende Infrastruktur. Für die Anbindung an das Schienennetz ist die Lage am zentralen Eisenbahnknoten mit Verbindungen in Richtung Hamburg, Berlin, Braunschweig, Hildesheim und Hannover geradezu ideal."

 

Prof. Dr. Dirk Rompf: "Hier können künftig Güter schneller, leiser und ökonomischer umgeschlagen werden und so die Vorteile von Straße und Schiene optimal genutzt werden. Ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung der Schiene und zum Klimaschutz. Die DB Netz AG sagt zu, Lärmmessungen nach dem Probebetrieb, sowie drei Jahre nach Aufnahme der Regelbetriebs durch eine unabhängige Messstelle durchführen zu lassen und damit die Einhaltung der Lärmprognosen zu garantieren. Weiterhin gäbe es dem Naturschutz geschuldet die "Eidechsenhündin" Lotte, mit deren Hilfe die im Baufeldbereich heimischen Zauneidechsen aufgespürt und qualifiziert umgesetzt werden können."

 

Enak Ferlemann: "Der Kombinierte Verkehr ist unverzichtbar, um Transporte auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern. Der Neubau des Umschlagbahnhofs Lehrte mit seiner innovativen Technologie und modernster Umschlagtechnik hat in dieser Hinsicht eine richtungsweisende Pilotfunktion. Dieser Spatenstich für den MegaHub Lehrte ist damit ein wichtiger Meilenstein."

 

Hans Pieper. "Für den MegaHub in Lehrte sind umfangreiche Bauarbeiten im Bereich der zukünftigen Umschlaganlage, sowie im Rangierbahnhof und bis hin zum Personenbahnhof notwendig. Für die Schnellumschlaganlage werden sechs, jeweils rund 700 Meter lange Umschlaggleise gebaut und eine Kranbahn - in der ersten Baustufe zunächst mit drei Hochleistungsportalkranen, errichtet."

 

Die Kräne übernehmen das Verladen der Ladeeinheiten, sowohl zwischen Schiene und Straße, als auch zwischen Schiene und Schiene. Durch die Nutzung des ehemaligen Verschiebe- beziehungsweise Rangierbahnhofes Lehrte müssen nur in geringem Umfang zusätzliche Flächen in Anspruch genommen werden.

 

Die Belange des Umwelt-, Arten-und Landschaftsschutzes würden hierbei, bezogen auf den Standort, optimal einbezogen und berücksichtigt. Zum Einsatz kommen Umschlagtechnik und Umschlagverfahren, die möglichst wenig Lärm emittieren. Der Lärmschutz geht über das gesetzlich gewahrte Maß hinaus.

 

lm Begriff MegaHub stehe "Mega" für eine mega-schnelle und effektive Umschlaganlage. "Hub" Ieite sich aus dem Betriebsverfahren "Hub-and-Spoke" (Nabe und Speiche) ab. Dabei laufen die Züge über die Gleise (Speichen) in den MegaHub (Nabe) ein und verlassen die Anlage nach dem Umladen wieder.

 

Da in Lehrte künftig die Ladeeinheiten direkt auf den gewünschten Zügen neu platziert werden, ohne die Wagen zu trennen, entfällt das bisher lärmintensive und Abgasemissionen verursachende Rangieren. Der MegaHub setzt dabei auf Arbeitsteilung und Spezialisierung. Es könne mit mindestens 75 neuen Arbeitsplätzen gerechnet werde, genauso, wie mit der Ansiedlung neuer Umfeldbetriebe zum MegaHub.

 

Nachdem eine Ladeeinheit vom modernen Portalkran abgeladen wurde, übernimmt ein selbstfahrendes, batteriebetriebenes Transportfahrzeug den Längstransport zum Zielwagen. Erst dort wird die Ladeeinheit wieder vom Kran aufgenommen und auf den jeweiligen Zug gesetzt. Dieses Prinzip spare Zeit und Kosten, schaffe Kapazitäten für die Be- und Entladung und ermögliche damit einen besonders wirtschaftlichen Betrieb.

 

Dr. Bernd Althusmann: "ln Lehrte kreuzen die Wege in Nordsüd - wie auch in Ostwest-Richtung. Es gibt keinen besseren Standort für den MegaHub. Die schnelle Umschlaganlage stärke nachhaltig den Wirtschaftsstandort."

 

Statt des ersten Spatenstichs gab es nach dem gemeinsamen Drücken eines Buzzers den ersten MegaHub des ersten Containers.

 

Ausführliche Informationen über das Bauprojekt gäbe es im Internet unter Opens external link in new windowwww.bauprojekte.deutschebahn.com/p/megahub-lehrte.

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