Sehnde
Mittwoch, 09.05.2018 - 20:18 Uhr

TVE Damen-Erfolgstrainer Michael "Telle" Telch übergibt sein Amt an Jurke

Damenmannschaften des TVE Sehnde blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück

Michael "Telle" Telch (weißes Hemd) wird von Abteilungsleiter Dirk Winkelmann (links) verabschiedet.Aufn.:

SEHNDE

Am vergangenen Sonnabend ist Michael "Telle" Telch von den Sehnder Handballern als Damentrainer verabschiedet worden. Telch hatte die Mannschaft vor mehr als vier Jahren übernommen, damals waren die zwei Teams in ihrer Liga abstiegsbedroht. Was als Übergangslösung gedacht war, wurde nicht wieder rückgängig gemacht: Ihren Telle kannten die Damen sonst nur als Spaßkanone auf der jährlichen Abschlussfahrt, schnell stellte sich aber heraus, dass Telch die richtigen Worte fand, um sein enormes Handballverständnis erstmals nicht an eine Jugendmannschaft, sondern an eine Damenmannschaft weiterzugeben. Die ersten Siege wurden prompt eingefahren.

 

In den folgenden Jahren schaffte es Telch ein Team aus einer ganzen Horde junger Frauen zu schaffen, auf und neben dem Spielfeld. In der Saison 2015/2016 konnte die erste Damen mit zwei grandiosen Relegationsspielen in die Landesliga aufsteigen. Zuvor gewann man den Regionspokal. Ebenfalls wurde in dieser Saison kein Spiel in der "Hölle Waldstraße" von der ersten Mannschaft verloren. Vielleicht lag es auch daran, dass nach dem Brand der Halle und den Umzug in die Halle Feldstraße die folgende Saison in der Landesliga nicht so erfolgreich lief. Aber auch hier zeigte sich die Stärke von Telch; nicht nur in erfolgreichen Zeiten stand er zu "seinen Mädels" sondern auch in der schweren Saison der Landesliga mit vielen Niederlagen und dem direkten Wiederabstieg, war er Stütze und Motivation. Stets an sich als Trainer arbeitend probierte er immer wieder Neues aus und versuchte alle seine Schützlinge bestmöglich zu fördern. Auch die Jugend lag ihm besonders am Herzen und so war es ihm immer wichtig, auch die A-Jugendlichen zu motivieren, in der Seniorenklasse auszuhelfen und Teil des Teams zu sein.

 

Dass in der Saison 2016/2017 erstmals drei Damenmannschaften vom TVE gemeldet wurden, lag nicht zuletzt auch an Telchs Engagement. Nun verabschiedet er sich und hinterlässt für Nachfolger Maurice Jurke große Fußstapfen.

 

Aktuell beenden alle drei Teams die Saison im oberen Tabellendrittel:

1. Damenmannschaft, Regionsoberliga: Dritter Platz

Mit 30:14 Punkten und 13 Siegen hat die erste Regie eine solide Saisonleistung erbracht, auf die nun aufgebaut werden soll. Mit dem enormen Potenzial der jungen Spielerinnen soll in der kommenden Saison der Aufstieg in die Landesliga wieder ins Auge gefasst werden.

 

2. Damenmannschaft, Regionsliga: Vierter Platz

Musste man in den vergangenen Jahren immer um den Klassenerhalt bangen, war dieser erstmals zur Saisonhälfte schon sicher. Mit einem vollen Kader und geschlossener Mannschaftsleistung wurde in der zweiten Mannschaft guter Handball gezeigt. Der erfreuliche vierter Platz wurde im letzten Spiel gegen den TSV Burgdorf erfolgreich und deutlich mit 34:19 verteidigt.

 

3. Damenmannschaft, Regionsklasse: Zweiter Platz

Lange grübelte man im TVE, ob sich tatsächlich genug Spielerinnen für eine dritte Mannschaft finden würden. Umso erfreulicher ist es, dass dieses Team nicht nur bestehen konnte, sondern sich auch direkt so erfolgreich präsentierte. Mit Zurückgekehrten aus Krankheits-, Mutterschaftspause oder ähnlichem sowie einigen A-Jugendlichen konnte die Bank immer aufgestockt werden und gemeinsam die Sehnderinnen so 13 von 18 Spielen für sich entscheiden.

 

Nachdem die Ehrung der männlichen A-Jugend sowie die Verabschiedung der Trainer Jan Schridde, Gerald Wulf, Jan-Louis Guhl und Michael Telch abgeschlossen war, ging um 18 Uhr das Spiel des 3. gegen den bereits feststehenden Vizemeister aus Himmelsthür los.

 

Nach schnellem Rückstand (0:2 nach 48 Sekunden) passierte danach auf der Anzeigetafel fast fünf Minuten nichts, ehe Maurice Jurke per Siebenmeter auf 1:2 verkürzte. Wer dachte, jetzt gehts los, wurde enttäuscht. Das Spiel wurde in der Anfangsphase von starken Torhütern auf beiden Seiten geprägt, die ihre Gehäuse zunächst richtig dicht machten. Als in der 13. Minute das 1:2 immer noch Bestand hatte, zog Coach Christoph Brause die Notbremse und nahm früh sein Time-Out. In der Folge fielen immerhin ein paar mehr Tore, zunächst auf Seite der Himmelsthürer, die bis auf 2:6 davonzogen. Erst in der 20. Minute gelang dem TVE das erste Tor aus dem Feld zum 3:6 durch A-Junior Patrick Müller. Durch drei Tore von Tim Vorbrodt sowie eins von Christian Noll wurde das Spiel auch auf der Anzeige wieder ausgeglichener. Sehnde zwang Maik Bodenburg, Trainer der Gäste, zu seiner Auszeit in der 26. Minute. Diese zeigte eine kurze Wirkung, Himmelsthür ging erneut mit 3 Toren in Führung (8:11). Durch Tore von Marvin Hallmann und Timo Gewohn stand es zur Pause dann nur 10:11.

 

Der zweite Durchgang startete gut für den Gastgeber. Mit dem ersten Angriff gelang der Ausgleich. Danach folgten zwei weitere Tore zur ersten Führung (13:11). In der 36. Minute gab es nach einem unnötigen Foulspiel die glatte rote Karte gegen Sehnde, eine sehr harte Entscheidung, da der Angriff klar dem Ball galt und Simon Oertel theatralisch fiel. Mit dem Wissen eines solchen Spielers in den gegnerischen Reihen und mit Schiedsrichtern, die darauf reinfallen, muss Marvin Hallmann in der Situation aber ganz einfach seine Hände bei sich lassen. So oder so, mit einer 2-Minuten-Strafe wäre sein Spiel auch vorbei, es wäre die 3. gewesen. In der Folge kamen die Gäste wieder Tor um Tor ran und gingen beim 15:16 durch Adrian Semke in Führung. Dennoch schafften auch sie es nicht sich abzusetzen. Bis zum 20:20 könnte Sehnde immer wieder ausgleichen. In den letzten Minuten machte sich dann aber der fehlende Rückraum bemerkbar. Zusätzlich zur Roten Karte waren Tim Vorbrodt und Jan-Louis Guhl verletzt ausgeschieden. In der 59. Minute gelang Timo Gewohn in Unterzahl der Anschlusstreffer zum 23:24. Umso bitterer, dass Maurice Jurke für Schauspielerei eine weitere Zeitstrafe kassierte. Zu viert gegen sechs Himmelsthürer zu verteidigen war erwartet schwierig, sodass Niklas Mosch auf der Rechtsaußenposition freigespielt wurde und mit dem 23:25 den Schlusspunkt setzte.

 

Am Ende des Tages stand eine geschlossene Mannschaftsleistung der Sehnder. Insbesondere die Defensive im Verbund mit Torwart Till Plate zeigte sich stark, was durch nur 25 Gegentore belegt wurde. Vorne war es dagegen insgesamt zu wenig, vor allem in den ersten 20 Minuten. So kann man im Normalfall kein Spiel gewinnen, dennoch war es bis kurz vor Ende möglich. Ebenfalls ärgerlich war nach Ansicht der Sehnder die Ansetzung der Schiedsrichter. Im Vergleich zu den Mannschaften, die, zwar nicht immer spielerisch, aber sehr wohl kämpferisch eine klasse Leistung zeigten, sei das von den Schiedsrichtern nicht zu sehen gewesen. "Mehrere klare Fehlentscheidungen sowie keine klare Linie können bei zwei Toren Differenz durchaus ein Punkt sein, den man beachten muss", so das Team.

 

Für Sehnde spielten: Till Plate und Marius Levers im Tor; Timo Gewohn (4), Tim Vorbrodt, Marvin Hallmann, Christian Noll (je 3), Jan-Louis Guhl, Maurice Jurke, Julian Pick (je 2), Sven Noll, Björn Ole Kulisch, Patrick Müller und Simon Franke (je 1)

 

Spiele am kommenden Wochenende in der "Festung Feldstraße":

Sonnabend, 12.05.2018

18 Uhr: Regionsoberliga 2. Herren - Hannoverscher SC II