Burgdorf
Montag, 19.02.2018 - 19:30 Uhr

Die Linken fordern eine Pachtung von Teilen des Cewe-Sees zur Naherholung

Der Cewe-See vor dem Betretungs- und Badeverbot.Aufn.:

BURGDORF

Linken-Ratsherr Michael Fleischmann fordert die Stadt auf, schon jetzt einen Teil des Cewesees zu pachten, der schon heute nicht mehr für den Kiesabbau benötigt wird, um die wasserbezogene Naherholung für die Burgdorfer zeitnah wieder herzustellen. Er hat dazu einen Antrag in den Bauausschuss des Rates eingebracht (als download unter diesem Text einsehbar).

 

Nach den bisherigen Plänen der Stadt könne man erst im Jahr 2023 wieder im Cewe-See baden und dort am Wasser verweilen, weil dann der Kiesabbau komplett ausgelaufen sei. Und selbst das sei sehr unsicher, "weil viele Politiker im Rat für die wasserbezogene Naherholung kein Geld geben wollen."

 

"Dabei muss das gar nicht teuer sein", betont Fleischmann. Derzeit gäbe es keinen einzigen See im Burgdorfer Land, wo man baden oder am Wasser verweilen kann, weil alle im Privatbesitz seien.

 

Die Diskussionen der vergangenen Monate in den sozialen Medien und die Reaktionen auf die örtliche Presseberichterstattung hätten nach Ansicht der Linken gezeigt, dass "ein sehr großes Interesse an wasserbezogener Naherholung auch in Burgdorf besteht".

 

"Die Stadt darf deshalb nicht bis zum Jahr 2023 warten und muss schon jetzt handeln", fordert der linke Ratsherr. "Das erhöht nicht zuletzt auch die Attraktivität Burgdorfs als Wohn- und Freizeitstandort. Auf jeden Fall muss die Stadt die Seefläche pachten, damit alle Burgdorfer Zugang zum Wasser haben."

 

Der im Bauausschuss viel diskutierte private Betrieb sei nach Auffassung der Linken abzulehnen, weil dann die Gefahr bestehe, dass bestimmte Nutzergruppen vom Wasserzugang ausgeschlossen werden würden. Das werde nach Ansicht der Linken dann "wahrscheinlich vor allem Hundehalter treffen". Gleiches gelte beim Betrieb durch einen Verein. "Das ist auch der Grund dafür, warum viele Badeseen im hannoverschen Umland von den zuständigen Kommunen betrieben werden", schreibt Fleischmann den anderen Ratspolitikern ins Stammbuch.

 

"Alle Seen um Burgdorf herum sind durch Privatisierungen der allgemeinen Zugänglichkeit entzogen. Vor allem Anglervereine haben die Seen, wie etwa den Ahrbecker See, erworben. Das war früher einmal anders: Nicht nur der Ahrbecker See war allgemein zugänglich und wurde reichlich von der Bevölkerung für Freizeitaktivitäten genutzt. Heute dagegen ist Fehlanzeige. Das ist vor allem im Sommer bedauerlich", bedauert Fleischmann. "Nicht alle Burgdorfer wollen das künstliche Freibad ansteuern, sondern viele wollen in der Natur am Wasser sein."

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