Lehrte
Sonntag, 11.02.2018 - 16:55 Uhr

Einsatzabteilung der Ortsfeuerwehr Lehrte erreicht einen historischen Höchststand

Elf Mitgliedern der Ortswehr Lehrte wurde ein neuer Dienstgrad verliehen.Aufn.: Bastian Kroll

LEHRTE

Die Bemühungen tragen Früchte: Die Freiwillige Feuerwehr Lehrte konnte im Dezember 2017 fünf neue Einsatzkräfte aufnehmen und zählt nun 82 Einsatzkräfte. Erst vor wenigen Jahren hatte die Ortswehr 2013 einen Negativstand von 52 Einsatzkräften vermelden müssen. 2014 wurde das Projekt "60plus" gestartet, das eine breite Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung durch eine eigens gegründete Arbeitsgruppe vorsah. Während der Jahreshauptversammlung der Ortswehr am gestrigen Sonnabend, 10. Februar 2018, in der Feuerwache konnte Ortsbrandmeister Marc Wilhelms nun von einem historischen Höchststand berichten. Innerhalb von  drei Jahren wurde der Personalbestand um 58 Prozent gesteigert.

 

Auch hinsichtlich der Mitgliederzahl insgesamt hat die Ortswehr nun mit 170 Mitgliedern "fast die höchste Zahl", nur 2003 war die Ortswehr - damals noch mit einem 23-köpfigen Spielmannszug - mit 173 Mitgliedern größer. Denn auch im Nachwuchsbereich ist die Tendenz deutlich positiv. "Vor allem die Kinderfeuerwehr boomt", so der Ortsbrandmeister vor rund 150 Gästen am gestrigen Sonnabend. Die Kinderfeuerwehr wuchs um zehn Kinder auf nunmehr 33 Mitglieder, so dass in den Nachwuchsabteilungen "mit insgesamt 68 Kindern und Jugendlichen deutliche Zuwächse erfolgten".

 

Unter den rund 150 Besuchern konnte Marc Wilhelm unter anderem Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, den stellvertretenden Regionsbrandmeister Eberhard Schmidt, Stadtbrandmeister Jörg Posenauer, die stellvertretende Brandschutzabschnittsleiterin Regina Lehnert, den Ordnungsamtsleiter Michael Großmann, Abordnungen der Ortswehren aus dem Stadtgebiet und den Ehrenstadtbrandmeister Erich Weber begrüßen, die dem Jahresbericht des Ortsbrandmeisters nicht nur Positives entnehmen konnten.

 

Denn der Erfolg der Ortswehr hat auch seine Schattenseite: Die finanziellen Mittel der Ortswehr wie auch die Unterstützung durch den Förderverein kommen an ihre Grenzen. Beispielhaft zeigte er die Zuwendungen durch die Stadt Lehrte von 1270 Euro auf, die 5,18 Euro pro Mitglied bedeuten würden. Großen Applaus erhielt er, als forderte, dass Diensthemd und Krawatte, die sich jedes aktive Mitglied selbst beschaffen müsse und derzeit vom Förderverein aufgefangen werde, nun auch von der Stadt gestellt werden müssten. "Wir müssen bei den Ausgaben auf die Bremse treten", erklärte der Ortsbrandmeister. Rund 300 fördernde Mitglieder zählt der Förderverein, der nun ebenfalls durch eine gezielte Mitgliederwerbung verstärkt werden soll.

 

Fast 40.000 Stunden (2016: 28.000) hat die Ortswehr im vergangenen Jahr für die Bevölkerung geleistet, wovon am meisten Stunden in die Aus- und Weiterbildung wie auch die Jugendarbeit gingen.

 

Zu 267 Einsätzen wurden die Einsatzkräfte gerufen, bei denen es 33 Personen gerettet werden und drei Todesopfer zu beklagen waren. Vor allem Sturmeinsätze und vermehrte Fehlalarmierungen führten zu einem Plus von 57 Einsätzen im Vergleich zu 2016. Er betonte hierbei, dass dringender Ersatz für das LF8 benötigt werde, da in dieses durch das Dach Wasser eindringen würde. "Das ist kein verlässliches Ausbildungs- und Einsatzfahrzeug mehr", urteilte Marc Wilhelms.

 

Hinsichtlich der Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit der Einsatzkräfte in den Tagesstunden machte er deutlich, das "keinem Angst und Bange sein muss", wenn die Ortswehr alarmiert wird. "Es standen immer mindestens 20 Einsatzkräfte auf der Matte", betonte er.

 

Ein weiterer Aspekt der neu hinzugekommenen Einsatzkräfte wird nun auch auf die Ausbildung der neuen Mitglieder Auswirkungen haben. Hier habe die Wehr bereits intern umstrukturiert, um den Anforderungen gerecht zu werden. "Es ist schön, dass alle hochmotiviert sind", so der Ortsbrandmeister, der eine hohe Dienstbeteiligung attestierte. "Wir müssen aber auf eine Überbelastung einzelner aufpassen", erklärte er.

 

Was noch alles von der Ortswehr geleistet wird, konnte er eindrucksvoll aufzeigen: Die Betreuung von 44 Brandmeldeanlagen, Unterstützung bei Neubauten, Überprüfungen, Abstimmungsgespräche, Räumungsübungen, die Überprüfung der Wasserentnahmestellen und die Brandschutzerziehung in den Grundschulen und Kindergärten sind hier nur beispielhaft genannt, in welchen Bereichen die Ortswehr hinter den Kulissen noch tätig ist. Für den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde nun eigens ein eigener Fachbereich aufgestellt, der sich nur um diese Aufgaben kümmere.

 

Der Mitgliederzuwachs "freut mich außerordentlich", erklärte Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk in seinen Grußworten und versprach, dass das, was für die Ortswehr notwendig ist, auch gekauft werde, aber auch auf die begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Stadt hinwies. Der Hinweis des Ortsbrandmeisters, dass beim Zugdienst die auf den Fahrzeugen verfügbaren Plätze nicht mehr für die Anzahl der Einsatzkräfte ausreiche, nahm der Bürgermeister mit gemischten Gefühlen entgegen. Hier behelfe sich die Ortswehr derzeit eines Fahrzeugs der Ortswehr Steinwedel wie dem Fahrzeug der Jugendfeuerwehr.

 

Der stellvertretende Regionsbrandmeister Eberhard Schmidt bedankte sich für die geleistete Arbeit, gerade die Lehrter Ortswehr sei mit dem Verkehrsknotenpunkt der Autobahnen besonders gefordert.

 

Durch die vielen Neueintritte in die Einsatzabteilung wurde schließlich auch der Platz eng, als es um die Vereidigung von neun Mitgliedern ging, die vor dem stellvertretenden Ortsbrandmeister Harald Grobe und mit einer Hand auf der Standarte der Ortswehr ihren Eid ablegten. Hannah Berwing, Mira Völger, Benedict Martin Brüner, Nicole Höhne, Philipp Muth, Tim Nitschke, Haris Schott, Michelle Schwab und Florian Ziese bekamen anschließend feierlich ihren ersten Dienstgrad als Feuerwehrmann beziehungsweise Feuerwehrfrau verliehen.

 

Desweiteren wurden Patrick Lahmann, Armin Prlja, Hekim Savucu, Pascal Thiel und Niklas Wetjen zum Oberfeuerwehrmann, Melanie Janisch zur Oberfeuerwehrfrau, Florian Kowarsch und Steffen Neumann zum Löschmeister, Marcel Burgdorf und Sascha Franek zum Oberlöschmeister, Stefan Janisch zum Hauptlöschmeister und Oliver Krebs zum Brandmeister ernannt.

 

Durch den stellvertretenden Regionsbrandmeister wurden drei aktive Mitglieder der Orstwehr besonders geehrt. Die besonders seltene Auszeichnung für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr durch das Land Niedersachsen bekam der ehemalige Ortsbrandmeister Karl-Heinz Schlehuber überreicht. Für 25-jährige aktive Mitgliedschaft wurden zudem Steffen Neumann und Andreas Dahms ausgezeichnet.

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