Burgdorf
Dienstag, 24.10.2017 - 08:53 Uhr

Die Stadtwerke und die BBS Burgdorf unterstützen die Feuerwehr Heeßel

Aufn.:

HEEßEL

Die E-Mobilität ist ein Kernstück in der modernen Gesellschaft. Weg vom Verbrennungsmotor, hin zum CO2-neutralen Fahren. Auch die Feuerwehr kommt um die neue Antriebstechnologie nicht herum. Um für kommende Einsätze gerüstet zu sein, bildeten sich zwei Gruppen der Feuerwehr Heeßel auf dem Gebiet der E-Mobilität weiter.

 

"Einer der ersten Schritte muss immer das Abschalten der Hochvoltkomponenten eines Fahrzeuges sein, wenn es zu einem Unfall kommt", berichtete Ausbilder Christoph Grotjahn, der selbst als Entwicklungingenieur im Bereich der E-Mobilität tätig ist. Voraussetzung für das Abschalten der Hochvoltkomponenten ist zunächst das Erkennen eines Elektrofahrzeugs. Ist ein Fahrzeug stark deformiert und in einen schweren Unfall verwickelt, sei dies oft schwierig. Äußere Anzeichen, wie zum Beispiel austretende Betriebsstoffe, Kennzeichnungen am Unterboden, das Fehlen einer Abgasanlage, die Beschriftung des Fahrzeugs oder der Ladestecker könnten auf ein Elektro- oder Hybridfahrzeug hinweisen.

 

"Neue Technik erfordert neue Ausbildungsinhalte. Nur wer sich weiterbildet und dabei auch nicht vor neuen Technologien halt macht, ist für zukünftige Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistungen  gerüstet", urteilte Hauptfeuerwehrmann Sebastian Lübbe.

 

Das notwendige Vorgehen der Feuerwehr beschreibt die Automobilindustrie in den fahrzeugspezifischen Rettungsdatenblättern. Diese Dokumente sind zu jedem Fahrzeug erhältlich und weisen auf das weitere Vorgehen im Schadensfall hin. Besonders bei Elektrofahrzeugen seien diese Rettungsdatenblätter besonders wichtig, um die Hochvoltkomponenten zu lokalisieren. Eine Beschädigung dieser Komponenten mit dem hydraulischen Rettungsgerät könne unter bestimmten Umständen auch zu Verletzungen bei den Einsatzkräften führen. Um dies zu vermeiden, werden die Rettungsdatenblätter auf einem Laptop zu jeder Einsatzstelle mitgeführt.

 

Werden alle Vorgaben zum Umgang mit Elektro- und Hybridfahrzeugen durch die Einsatzkräfte beachtet, steht einer erfolgreichen technischen Rettung nichts mehr im Wege.

 

Ohne fremde Unterstützung war aber auch dieser Ausbildungsdienst nicht möglich. Von der Berufsbildenden Schule Burgdorf (BBS) und den Stadtwerken Burgdorf wurde jeweils ein reines Elektrofahrzeug zur Verfügung gestellt. An beiden Fahrzeugen konnten die Einsatzkräfte neben der Theorie auch ihr praktisches Wissen unter Beweis stellen.