Sehnde
Sonntag, 22.10.2017 - 18:32 Uhr

Jubiläumsgrüße von der "Königin der Instrumente"

30 Jahr-Feier des Fördervereins der Iltener Kirche steht im Zeichen der Orgel-Restaurierung

Die Organisten Frank Vollers (li.) und Lothar Mohn gestalteten das Benefiz-Konzert an der Christian-Vater-Orgel in der Barockkirche Ilten.Aufn.: Brühne/Kirchengemeinde Ilten

ILTEN

Mehrere 100.000 Euro hat der Förderverein zur Erhaltung und Erneuerung der Kirche zu Ilten e.V. in den zurück liegenden drei Jahrzehnten schon zur Umsetzung des Vereinszwecks gesammelt. Die Erfolge sind unübersehbar in dem schmucken, denkmalgeschützten Sakralbau gegenüber dem ehemaligen Amtssitz des Großen Freien in Ilten. Die nächste Aufgabe werde nochmals viel größer, berichtete Ilsabe Tubbe, Vorsitzende des Fördervereins, anlässlich der Feier zum 30-jährigen Bestehen des Vereins. Die Kirchenorgel soll restauriert werden. Das werde einen sechsstelligen Betrag erfordern, so Tubbe vor Beginn eines Orgelkonzerts zum Vereinsgeburtstag.

 

Eigentlich war nur eine gründliche Reinigung des Instruments vorgesehen. Als sich aber herausstellte, dass das Instrument von dem Hannoverschen Hoforgelbaumeister und Arp-Schnitger-Schüler Christian Vater stammt, habe sich die Kirchengemeinde zur aufwändigen Restaurierung der Orgel entschlossen. Es gebe nur noch wenige erhaltene Vater-Orgeln, berichtete der Hamburger Organist Frank Vollers, der sich intensiv mit dem Orgelbauer Christian Vater beschäftigt hat. Als Orgel mittlerer Größe sei das Iltener Instrument rund um Hannover einzigartig.

 

Vollers und Lothar Mohn, Kirchenmusikdirektor an der Neustädter Hof- und Stadtkirche, wo auch Vater als Organist gewirkt hatte, brachten für das Benefiz-Konzert zum Vereinsjubiläum typisch barocke Orgelmusik zu Gehör, wie sie im 18. Jahrhundert für Orgeln dieser Art und Größe komponiert wurde. Präludien und Fugen von J. S. Bach erklangen ebenso wie Bearbeitungen von Kirchenchorälen und Orgelsonaten von Komponisten vornehmlich norddeutscher Regionen. Dabei nutzten sie die Klangfarben der Orgelregister in ihrer ganzen Bandbreite aus, so dass die Zuhörer einen nachhaltigen Eindruck von der Klangvielfalt und dem Facettenreichtum der "Königin der Instrumente" erhielten.