Burgdorf
Mittwoch, 18.10.2017 - 18:26 Uhr

Letzte Sonderführung zur Ausstellung "Propaganda im Nationalsozialismus"

Aufn.:

BURGDORF

Noch bis zum Sonntag, 29. Oktober 2017, zeigen der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf im Stadtmuseum (Schmiedestraße 6) die Ausstellung "Volksempfänger, Volkswagen, Volksgemeinschaft - Propaganda im Nationalsozialismus". Öffnungszeiten: sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

 

Am Sonntag, 22. Oktober, sind die Museumsbesucher um 15 Uhr zu einer letzten kostenfreien Sonderführung durch die Ausstellung mit Horst Regenthal eingeladen. Dabei stellt der Projektleiter repräsentative Exponate vor, die die seit den 1930er Jahren weit vorangeschrittenen technischen Errungenschaften des Rundfunks und des Fernsehens widerspiegeln. Er zeigt auf, wie die nationalsozialistischen Machthaber massenhaft in Umlauf gebrachte sogenannte "Volksempfänger"-Radios als kostengünstige Propagandainstrumente missbrauchten, um ihre politischen Botschaften in jedem privaten und öffentlichen Winkel Deutschlands zu verbreiten. In geringerem Umfang nutzte das Regime seit 1935 das Fernsehen, das noch am Anfang seiner späteren Entwicklung stand. Die Führungsteilnehmer sehen die Nachbildung einer öffentlichen Fernsehstube. Zu den Olympischen Spielen im Jahr 1936 gab es in Berlin zahlreiche dieser Einrichtungen, in denen die Zuschauer Übertragungen der Wettkämpfe aus dem Olympiastation sahen.  

 

Zudem richtet Horst Regenthal den Fokus auf nationalsozialistische Organisationen wie Kraft durch Freude (KdF), Bund deutscher Mädels (BDM), Hitlerjugend (HJ), SA oder Winterhilfswerk (WHW). Sie organisierten auch in Burgdorf zahlreiche Aktivitäten, die der ideologischen Beeinflussung der Bevölkerung dienten und das Bewusstsein einer sogenannten "Volksgemeinschaft" erzeugen sollten, die geschlossen hinter ihrem "Führer" Adolf Hitler stand. Zu sehen ist auch ein originaler Kraft durch Freude-Wagen aus dem Jahr 1943, für dessen Fabrikation als kostengünstiges Automobil im Jahr 1938 eine eigene Autofabrik nahe Fallersleben als Vorläufer des heutigen Volkswagenwerkes entstand. In deren Umfeld gründete die nationalsozialistische Führung am 1. Juli 1938 eine Stadt, die nach dem Krieg den heutigen Namen Wolfsburg erhielt.