Burgdorf
Mittwoch, 18.10.2017 - 18:21 Uhr

Ausstellung "Frieden - ein Menschenrecht" in der KulturWerkStadt

Vom 28. Oktober bis 19. November 2017

Das Antikriegshaus in Sievershausen gehört zum gemeinnützigen Verein "Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit e.V."Aufn.:

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BURGDORF

In der KulturWerkStadt (Poststraße 2) zeigen der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf von Sonnabend, 28. Oktober, bis Sonntag, 19. November 2017 die Ausstellung "Frieden - ein Menschenrecht". Fördernde Unterstützung leistete die Stadtwerke Burgdorf GmbH. Die Eröffnungsveranstaltung findet am 28. Oktober um 14 Uhr statt. Grußworte der Stadt Burgdorf kommen vom stellvertretenden Bürgermeister Matthias Paul. An der Schau beteiligt sind das Antikriegshaus Sievershausen, die Amnesty International-Gruppe 1005 Hannover-Nordost, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Burgdorf Petra Pape, Marion Brunnecker und Mitglieder des VVV-Arbeitskreises Stadtmuseum. Die Einführung übernehmen Vertreter der mitwirkenden Organisationen. Dr. Matthias Schorr und Michael Chalamov sorgen für die musikalische Umrahmung.

Antikriegshaus Sievershausen

Frieden - ein Menschenrecht: eine Einsicht, die die Arbeit des 1979 gegründeten Antikriegshauses Sievershausen trägt, und gleichzeitig zum Auftrag führt: Anstiftung zum Frieden. In der Ausstellung stellt sich das Antikriegshaus Sievershausen vor und deutet den weiten Horizont seiner Ziele und Arbeitsfelder an: Auseinandersetzung mit Kriegen und Konflikten, deren Ursachen, Austragungsformen und Folgen; Potentiale der friedlichen Konfliktbearbeitung; Menschenrechtsfragen; Eintreten für die Opfer von Gewalt und Menschenrechtsverletzungen; Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein: Verantwortung vor der Geschichte - Verantwortung für die Zukunft; Auseinandersetzung mit Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rechtsextremismus und Perspektiven ökologischer Nachhaltigkeit. Die Ausstellungspräsentation komplettieren Angebote des friedenspädagogischen Mitarbeiters im Antikriegshaus, Maik Bischoff, an Burgdorfer Schulen.

 

Friedensnobelpreisträgerinnen

Der Friedensnobelpreis ist der wichtigste internationale Friedenspreis. Die Auszeichnung wird seit 1901 fast jedes Jahr am 10. Dezember - dem Todestag des Stifters Alfred Nobel - in Oslo verliehen. Bis 2016 erfolgte die Vergabe des begehrten Preises insgesamt 130-mal. Davon gingen 88 Auszeichnungen (67,7 Prozent) an Männer, aber lediglich 16 (12,3 Prozent) an Frauen. Dieses Missverhältnis nahm das Ausstellungsteam zum Anlass, die 16 geehrten Frauen in den Fokus zu rücken. Ein besonderes Augenmerk gilt der ersten Preisträgerin Bertha von Suttner (1905), der bisher jüngsten Preisträgerin Malala Yousaftai (2014) und drei Afrikanerinnen, die sich den Preis 2011 teilten: Tawakkul Karman, Leymah Roberta Gbowee und Ellen Johnson-Sirleaf. Die Besucher der Ausstellung erfahren zudem wissenswerte Details über Alfred Nobels Leben und stellen bei einem Blick hinter die Kulissen fest, dass die Vergabe des Friedensnobelpreises oft widersprüchlich und umstritten war.

 

"No women no peace" nennt sich ein weiterer Ausstellungsabschnitt, für den die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Burgdorf verantwortlich zeichnet. Sie zeigt auf, dass die Friedensarbeit von Frauen einen essentiellen Bestandteil der zivilen Konfliktprävention und Friedenskonsolidierung ausmacht und dass sie immer wieder um einen festen Platz im Kreis der internationalen Akteure kämpfen müssen.

 

Amnesty International

Die Gruppe 1005 Hannover-Nordost der Sektion Deutschland von Amnesty International (AI) stellt die Anliegen und Tätigkeitsbereiche der am 28. Mai 1961 von dem Engländer Peter Benenson ins Leben gerufenen und international vernetzten Menschenrechtsorganisation vor. Sie vertritt seit 41 Jahren die Bereiche Burgdorf, Burgwedel, Wedemark, Isernhagen, Uetze und Umgebung. Amnesty International engagiert sich auf allen politischen Ebenen für die Durchsetzung der Menschenrechte und bekämpft deren Verletzungen. Die Organisation agiert in jeder Hinsicht unabhängig und bezieht ihre Stärke aus dem freiwilligen Einsatz von weltweit über zwei Millionen Mitgliedern und Unterstützern. Allein in Deutschland gibt es 490 Gruppen.

 

Die Burgdorfer Amnesty-Mitglieder setzten sich unter anderem für einen iranischen Geistlichen ein, der für die Trennung von Kirche und Staat eintrat und damit nach Einschätzung der herrschenden Politiker eine Gefahr für die innere Sicherheit darstellte. Vor einigen Jahren nahmen sie einen sudanesischen Arzt in Burgdorf auf, der nach der öffentlichen Kritik an Missständen aus seinem Heimatland flüchten müsste. Bei diversen Aktionen und Projektwochen in Burgdorf lenkte die Gruppe u.a. am "Internationalen Tag gegen Folter" (26. Juni), "Internationalen Tag gegen die Todesstrafe" (10. Oktober) oder bei der "Woche der Menschenrechte" (25. - 29. September 2017) sowie mit dem 2006 eingerichteten "Pfad der Menschenrechte" die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Menschenrechtsorganisation und prangerte Folterpraktiken in der ganzen Welt an.

 

Die KulturWerkStadt ist sonnabends und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für Vereine, Schulen und Gruppen sind nach Absprache mit dem VVV, Telefon 05136/1862, auch Führungen innerhalb der Woche möglich. Zu der Ausstellung gibt es ein Beiprogramm, bei dem unter anderem am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr der Vortrag "Ohne Frauen keinen Frieden" mit der Friedensaktivistin Dr. Ute Scheub im Mittelpunkt steht.