Lehrte
Montag, 16.10.2017 - 18:32 Uhr

Lob des Friedens und Aufruf zum Krieg - Zur politischen Seite im Wirken Martin Luthers

Vortrag von Dr. Johann-Christoph Emmelius

SIEVERSHAUSEN

Die Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum 2017 gehen auf die Zielgeraden, und auch das Antikriegshaus Sievershausen liefert am kommenden Sonntag, 22. Oktober 2017, um 16 Uhr noch einen Beitrag dazu. Nachdem Christoph Emmelius (Obershagen) im Juni die Ansichten des Erasmus von Rotterdam in einem sehr interessanten Vortrag vorgestellt hat, widmet er sich am 22. Oktober ab 16 Uhr dem Wirken Martin Luthers in dem für die Friedensarbeit wirksamen Kontext.

 

Das Thema "Krieg und Frieden auf Erden" war sicher nicht das wichtigste Thema für Luther. Aber er hat es auch keineswegs völlig vernachlässigt. Die Art und Weise seines Wirkens habe zudem Auswirkungen gehabt auf die gewaltsamen Konflikte im Europa nach der Reformation.

 

Der Vortrag gliedert sich in drei Teile. In einem ersten Teil wird Luthers grundlegende politische Theorie, seine Lehre von den "zwei Regimenten Gottes", nachgezeichnet. In einem zweiten Teil wird an zeitgenössischen Konflikten aufgezeigt, wie Luther konkret Stellung nahm. Der Bauernkrieg und die Bedrohung Europas durch die Osmanen stehen dabei im Vordergrund. Es wird dargestellt, dass Luther je nach den situativen Gegebenheiten ganz unterschiedliche, ja gegenteilige Akzente setzen konnte. Nach einer Kaffeepause folgt dann der dritte Teil. Darin geht es um wiederkehrende Merkmale in Luthers Äußerungen, in seinem Denken und seiner ungemein robusten Polemik - um Merkmale, die hochgradig anfällig sind für Unfrieden und Gewalt.

 

Neben diesem Vortrag bietet der kommende Sonntag noch eine letzte Gelegenheit, einen Blick auf die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll "Einmischung erwünscht" zu werfen. An diesem Tag schließt die Ausstellung und setzt ihren Weg durch die Republik fort.