Burgdorf
Donnerstag, 12.10.2017 - 11:37 Uhr

Deneke-Jöhrens und Hilbers besuchen Pflegeeinrichtung Wassergarten in Burgdorf

Aufn.:

BURGDORF

Die flächendeckende und langfristige Deckung des Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften hat für viele Menschen in Niedersachsen mit der aktuellen demografischen Entwicklung und der immer besser werdenden medizinischen Versorgung einen wachsenden Stellenwert. Um einen unmittelbaren Eindruck von den Reformbedürfnissen in der Praxis gewinnen zu können, besuchte der Experte für Soziales im Kompetenzteam des niedersächsischen CDU-Spitzenkandidaten Bernd Althusmann, Reinhold Hilbers, auf Einladung des Burgdorfer Landtagsabgeordneten Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens (CDU) am gestrigen Mittwoch. 11. Oktober 2017, das Seniorenpflegeheim Haus Wassergarten in Burgdorf. Gemeinsam mit dem örtlichen Bundestagsabgeordneten Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU) und dem Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes, Armin Pollehn, informierten sich die Landespolitiker über die durch den Geschäftsführer Gaurav Garg angestoßenen Projekte sowie über die noch bestehenden Erschwernisse im Bereich der Ausbildung von Pflegekräften.

 

"Das Haus Wassergarten ist eine von fünf Einrichtungen, in denen für Seniorinnen und Senioren jeweils auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Pflegedienste angeboten werden", erläuterte Garg im Gespräch mit den Abgeordneten. Diese umfassen neben Leistungen der vollstationären Dauerpflege auch solche der solitären Kurzzeitpflege sowie ambulanter Tagespflegedienste, die bedarfsorientiert in den drei Pflegehäusern in Burgdorf sowie in Bissendorf in der Gemeinde Wedemark erbracht werden. Bis zum Beginn des Jahres 2018 solle mit der Eröffnung der Seniorenresidenz Anna in Burgdorf ein weiterer Pflegestandort in der Umgebung geschaffen werden, der über ausreichende Kapazitäten für 121 Pflegeplätze verfüge, so Garg. Als die zentrale sozialpolitische Herausforderung der kommenden Jahre stellte Hilbers deutlich die künftige Sicherstellung einer ausreichenden Menge an Pflegefachkräften heraus. Schließlich gebe es einerseits einen stetig wachsenden Anteil an Menschen, die dank verbesserter medizinischer Versorgung ein immer höhere Alter erreichten, und andererseits eine sinkende Bereitschaft jüngerer Leute, klassische Ausbildungsberufe wie den des Pflegers zu ergreifen. "Es muss uns daher ein wichtiges Anliegen sein, die Attraktivität dieser Pflegeberufe gezielt zu erhöhen", unterstrich Hans-Joachim Deneke-Jöhrens. Um dies zukünftig zu erreichen, sehe man Imagekampagnen vor, die jungen Erwachsenen den Pflegeberuf lebensnah und authentisch vermitteln sollen, so Hilbers mit Blick auf das Konzept der niedersächsischen CDU. "Ebenso wichtig ist jedoch auch eine angemessene Bezahlung der Pflegekräfte, die ein gesichertes Einkommen darstellt", fuhr Hilbers fort. Schließlich müsse es gewährleistet sein, dass Pflegeheime ihre ohnehin bereits begrenzten Ressourcen in der Praxis auch tatsächlich für Pflegeleistungen einsetzen könnten und nicht beispielsweise durch lange Bearbeitungszeiten bei der Begutachtung der Leistungsempfänger oder aber durch besonders aufwendige Dokumentationspflichten beeinträchtigt würden. "Solche längeren Zeiträume der Ungewissheit hinsichtlich des erforderlichen Pflegeaufwands für einen Bewohner sind für die Betreiber schlicht nicht zumutbar", stellte Deneke-Jöhrens nach dem Austausch mit Mitarbeiterinnen der Anlage fest. Hier müsse man sich um kürzere Zeiträume der Begutachtung und eine Verringerung der Dokumentationspflichten bemühen. "Es muss wieder mehr Zeit für das menschliche Miteinander geben", ergänzte Hilbers. So komme es im Pflegebereich mehr als in nahezu jedem anderen Bereich auf Empathie und Wertschätzung der Menschen an, da nur auf diese Weise ein menschenwürdiges Altern ermöglicht werde.

 

Einen Lösungsansatz zur Bewältigung der personellen Engpässe im Bereich der Pflege stellte Garg den Christdemokraten mit seinem Projekt zur Sprachförderung ausländischer Pflegekräfte vor. Diese im Jahr 2013 ins Leben gerufene Initiative sehe sowohl Sprachkurse als auch eine umfassende praktische Prüfungsvorbereitung der auszubildenden ausländischen Pflegefachkräfte vor, erläuterte Deneke-Jöhrens die Grundzüge des Konzeptes im Anschluss an das Gespräch. Ausgerichtet sei es auf die Ablegung einer Sprachprüfung auf B2-Niveau nach etwa 7 Monaten sowie auf das beim Landesamt für Soziales durchgeführte Anerkennungsverfahren für ausgebildete Pflegefachkräfte ausgerichtet. Bislang habe man bereits erfolgreich zahlreiche Fachkräfte aus Polen, Spanien und Indien ausbilden können. "Für mich hat dieses Projekt in mehrfacher Hinsicht Vorbildcharakter: Es sorgt nicht nur für mehr gut ausgebildetes Personal in der Pflege, sondern verdeutlicht auch, wie tatsächlich gelebte Integration auf dem Arbeitsmarkt funktioniert", zeigte sich Deneke-Jöhrens beeindruckt. "Das Engagement von Herrn Garg ist überaus wichtig und aus meiner Sicht auch wert, unterstützt zu werden", lobte der Landtagsabgeordnete abschließend.