Burgdorf
Sonntag, 13.08.2017 - 19:15 Uhr

Die Feuerwehr Heessel besucht ein Trainingscenter für "Heißausbildung"

Die Feuerwehrleute erleben eine Rauchgasdurchzündung.Aufn.:

HEEßEL

Im Rahmen eines Brandschutzseminars übten jüngst 12 Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Heessel den Ernstfall. Das besuchte Seminar war ein praxisorientiertes Angebot zur realistischen Brandbekämpfung. Neben den theoretischen Grundlagen standen diverse praktische Übungen auf dem Lehrplan. Unter einsatzrealistischen Bedingungen führten alle Teilnehmer unter Anleitung verschiedene Tätigkeiten durch.

 

Los ging es mit dem Erkennen und Beurteilen verschiedener Rauchschichten. In einem feststoffbefeuerten Brandübungskontainer wurde ein Feuer vom Entstehungsbrand bis zum Vollbrand beobachtet. Eindrucksvoll wurde ein Flashover im Brandübungscontainer simuliert. Zum Abschluss des ersten Durchgangs im Brandübungscontainer mussten die Feuerwehrleute zur Wärmegewöhnung mehrere Rauchgasdurchzündungen über sich ergehen lassen.

 

Zu einer Rauchgasdurchzündung kann es im Ernstfall beim Öffnen einer Wohnungstür kommen, wenn durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr Pyrolysegas schlagartig abbrennt. "Der Vorgang der Rauchgasdurchzündung erfordert ein aufmerksames Vorgehen der Feuerwehr, um Unfälle im Einsatzgeschehen zu vermeiden", berichtet Gruppenführer Marc Krey. Viele der Feuerwehrleute erlebten das erste Mal die Grenzen der modernen und sehr effektiven Schutzkleidung.  Besonders bei feuchter Kleidung ist der Schutz gegen die hohen Temperaturen im Brandraum stark eingeschränkt. Die Temperaturen schlagen relativ schnell durch die Schutzkleidung hindurch. "Solch eine Grenzüberschreitung der Schutzkleidung muss durch richtige und fundierte Lageeinschätzung eines jeden Atemschutzgeräteträgers im Realeinsatz vermieden werden", kommentierte Ortsbrandmeister Karsten Lübbe die eindrucksvolle Demonstration.

 

Um Unfälle im Einsatz zu vermeiden und einen schnellen Löscherfolg zu erzielen, wurde im zweiten Durchgang der Umgang mit der Wärmebildkamera und das Vorgehen im dem Strahlrohr geübt. Alle Atemschutzgeräteträger mussten in mehreren verrauchten Räumen Personen mit der Wärmebildkamera suchen und diese bergen. Anschließend musste ein Brandraum durch eine Tür betreten, der Raum gekühlt und eine Rauchgasdurchzündung durch den richtigen Wassereinsatz geblockt werden.

 

"Viele der geübten Taktiken können am Standort in Heessel so realitätsnah schwer oder gar nicht geübt werden", stellte Gruppenführer Marc Krey abschließend fest und lobte die sehr lehrreiche Ausbildung.

 

Möglich gemacht wurde die Ausbildung durch Mittel, die der Förderverein zur Verfügung gestellt hatte. Der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Björn Sund, betont immer wieder, dass die Ausbildung der Feuerwehrkameraden in Heessel ein wichtiger Punkt sei, der durch den Förderverein jedes Jahr gefördert wird. Besonders stolz ist man in den Reihen des Fördervereins über die Tatsache, dass die 2015 durch den Förderverein beschaffte Wärmebildkamera wieder einmal ihren hohen einsatztaktischen Wert gezeigt hat.

  105 Kb
  74 Kb
  58 Kb
  98 Kb