Sehnde
Dienstag, 08.08.2017 - 19:50 Uhr

Rot-Grüne Ratsgruppe besichtigt Baubetriebshofs und Feuerwehr

Die Besichtigung der Sehnder Feuerwache.Aufn.:

SEHNDE

Am vergangenen Freitag, 4. August 2017, haben sich 14 Mitglieder der Sehnder Rats-Gruppe aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen unter der Leitung von Olaf Kruse zu ihrem letzten Besuch anläasslich der diesjährigen Sommertour zunächst zur Besichtigung des städtischen Baubetriebshofs und anschließend des Feuerwehrhauses in Sehnde getroffen. Begleitet wurden sie von der Ersten Stadträtin Bettina Conrady.

 

Auf dem Baubetriebshof wurden sie vom Leiter Steffen Bartelt begrüßt. Dieser informierte die Teilnehmerinnen/Teilnehmer zunächst unter Verwendung einer PowerPoint-Präsentation über die den Baubetriebshof betreffenden Fakten. Dem schloss sich ein Rundgang über das 7.973 Quadratmeter große Gelände mit den verschiedenen Gebäuden und Hallen an.

 

Bereits im Jahre 1976 wurde mit dem ersten Bauabschnitt des Baubetriebshofs begonnen, in dem auch heute noch die Sozialräume mit Umkleide und Duschen sowie die Werkstatt untergebracht sind. Fertigstellung war im Jahre 1979. Bei der Besichtigung insbesondere der Duschen und WC-Anlagen wurde deutlich, dass hier ein Sanierungsbedarf besteht, der zeitnah angegangen werden müsse.

 

In den Jahren 1980 beziehungsweise 2007 wurden die Groß- und Pkw-Garagen mit der Streuguthalle beziehungsweise das Bürogebäude errichtet.

 

Aufgrund der Fahrzeugausstattung sowie des Aufgabengebiets befinden sich auf dem Baubetriebshof besondere Einrichtungen wie ein Koaleszenzabscheider ("Ölabscheider"), eine nach Wasserrecht genehmigte Kehrgutfläche, ein Öl- und Kraftstoff- sowie ein Schüttgutlager. Alle für den Gebrauch dringend benötigten Materialien sind so grundsätzlich vor Ort verfügbar.

 

Der Baubetriebshof verfügt mit dem "Werkhof" über eine Außenstelle auf dem Gelände des zentralen Friedhofs in Sehnde, die bereits aus der Zeit vor der Gebietsreform im Jahre 1974 stammt. Hier kümmern sich zwei Friedhofsgärtner (1,5 Vollzeitarbeitskräfte) um die Pflege der Wege und das Begleitgrün sowie die Durchführung der Erdarbeiten bei Bestattungen beziehungsweise die Einebnung von Gräbern.

 

Insgesamt sind zurzeit 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Baubetriebshof beschäftigt - dieselbe Anzahl wie vor fast 35 Jahren, wie ein Zeitungsartikel vom 18. Januar 2013 beweist. Dies macht im Zusammenhang mit dem Wachstum der Stadt Sehnde in diesem Zeitraum deutlich, dass die Arbeiten mit diesem Personal nur durch eine entsprechende Ausstattung mit Maschinen und einem veränderten Pflegestandard bewältigt werden können.

 

Das Personal besteht momentan aus den Friedhofsgärtnern, einem Müllwerker, einem Maler, Gärtnern, Straßenbauern, Kraftfahrern, Maschinisten, Kfz-/Nfz-Schlossern, einem Maurer, einem Tischler, dem lokalen Kümmerer, einem "Allrounder" sowie zwei Mitarbeitern in der Verwaltung. Ausbildungsplätze werden leider nicht angeboten.

 

Dies Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Sehnde kümmern sich unter anderem um die Pflege der städtischen Grünanlagen und Spielplätze, die Ausbesserung von Löchern in den Gemeindestraßen, die Reinigung von 95 der 180 Kilometer Kehrstrecke (der Rest wird mit einer Kleinkehrmaschine von aha gereinigt) und den jährlichen Winterdienst, bei dem sie bereits ab 4 Uhr früh in ihren Fahrzeugen unterwegs sind. Die Mitarbeiter des Baubetriebshofs werden aber auch zu Sondereinsätzen wie Unwetterlagen, Gefahrenabwehr und der Beseitigung von Ölspuren hinzugezogen.

 

Einsätze bei Unwetterlagen, zur Gefahrenabwehr und die Beseitigung von Ölspuren gehören neben der "Hauptaufgabe Löschen" auch zu den vielfältigen Aufgaben ("retten, löschen, bergen, schützen") der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet Sehnde.

 

Über die Einsatzfähigkeit der Schwerpunktfeuerwehr Sehnde konnten sich die Besucherinnen und Besucher der Rats-Gruppe bei einem Besuch im Feuerwehrhaus Sehnde überzeugen. Ortsbrandmeister Sven Grabbe informierte ausführlich über die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr, den Fuhrpark und die Liegenschaft.

 

Im Zusammenhang mit der vom Rat der Stadt Sehnde für den Haushalt 2017 unter anderem beschlossenen Konzeption über die künftige Unterbringung der Schwerpunktfeuerwehr sowie Beschaffung eines Hubrettungsfahrzeugs lag das Hauptaugenmerk bei diesem Besuch eindeutig auf den baulichen Gegebenheiten am Standort im Borsigring in Sehnde.

 

Neben einer fehlenden räumlichen Trennung der Spinde mit der Einsatzkleidung von den Einsatzfahrzeugen ("schwarz-weiß-Bereich"), einer räumlichen Trennung der Geschlechter beim Anziehen der Einsatzkleidung, einer ausreichenden Anzahl von - nach Geschlechtern getrennten - Duschen, fehlen auch direkt zu erreichende Fahrzeugboxen/Lagerflächen.

 

So seieen zum Beispiel das nur hin und wieder bei Tauchereinsätzen benötigte Boot und Materialien wie Ölbindemittel in einem Nebengebäude untergebracht.

 

Zudem müssen für die Arbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr die vorhandenen Räume mit den Aktiven geteilt werden. Hier würden eigene Räumlichkeiten fehlen, in denen beispielsweise Bastelarbeiten auch mal bis zum nächsten Dienst liegen bleiben können sowie das Lagern von Material.

 

Nicht zuletzt die Beschaffung eines neuen Hubrettungsfahrzeugs mache es erforderlich, dass sich die Politikerinnen und Politiker im Rat der Stadt Sehnde auch mit dem baulichen Zustand dieser Liegenschaft der Stadtfeuerwehr Sehnde auseinandersetzen müssen. Ein neues Hubrettungsfahrzeug würde aufgrund der inzwischen größeren Abmessungen eines solchen Fahrzeugs nicht mehr in die vorhandenen Fahrzeugboxen passen.

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