Burgwedel
Sonnabend, 29.04.2017 - 22:50 Uhr

HSG Burgwedel verliert "Finalspiel" 28:29 und bekommt eine zweite Chance

Tim Zechel versucht am Kreis den Ball aufs Tor zu werfen. Die Schiedsrichter pfeifen zugunsten des Burgwedeler wegen eines Foulspiels ab, obwohl er das Tor trifft.Aufn.: Bastian Kroll

Es war ein Leckerbissen für Fans des Handballsports am heutigen Sonnabend, 29. April 2017, im Derby der HSG Burgwedel gegen die Handballfreunde (HF) Springe. Am Ende gingen die Springer als glückliche Sieger mit dem 29:28-(18:15)-Sieg von der Platte und sichern sich damit vorzeitig einen Platz in der kommenden DHB-Pokalrunde. Für die HSG bleibt jedoch noch immer die Chance, ebenfalls im Bundespokal mitzuspielen: Mitkonkurrent HSG Rodgau Nieder-Roden verlor überraschend sensationell beim Tabellenletzten TV Kirchzell 28:31, so dass beim Aufeinandertreffen am kommenden Sonnabend, 5. Mai 2017, in der Sporthalle Nieder-Roden die Burgwedeler ihr Ticket zum DHB-Pokal trotz der Niederlage doch noch ziehen können, wenn sie das letzte Saisonspiel mit mindestens 5 Toren unterschied gewinnen.

GROßBURGWEDEL

Rund 400 Zuschauer ließen sich das Derby zwischen der HSG und den Handballfreunden nicht entgehen. Mit rund 150 Fans stellten die Gäste zudem einen beeindruckenden Fanblock. Das Spiel ging rasant los. 6 Tore innerhalb von drei Minuten zeigten auf, dass beide Mannschaften nicht lange fackelten und sich absetzen wollten. Doch so schnell ging es in dieser Partie dann doch nicht. Denn beide Teams erzielten ihre Tore, so dass es nach 10 Minuten 6:6 stand. Dann bekamen die Burgwedeler ein wenig Oberwasser, agierten in der Abwehr stabil und gingen durch Sören Kress und Tim Zechel (13.) in Führung. Grund genug für die Handballfreunde aus Springe, die erste Auszeit zu nehmen. Die Führung währte nicht lange, auf 9:9 kamen die Gäste in der Sporthalle Auf der Ramhorst heran. Sehenswert dann die Vorbereitung zur abermaligen Führung der Hausherren zum 11:10: Kay Behnke nutzte eine Unaufmerksamkeit beim Anwurf der Springer, schnappte sich den Balle und warf zum 11:10 ein. Freunde pur bei Mannschaft und Fans war die Folge. Deutlich wurde ersichtlich, dass die Moral bei den Burgwedelern stimmte.Allerdings war in der Defensive etwas Sand im Getriebe. Die Gäste gingen erneut in Führung und setzten sich 13:17 ab. Dabei hatten die Burgwedeler noch Glück, denn bei einem Wurf quer über das Spielfeld auf das leere HSG-Tor ging der Ball nur wenig neben das Tor. 15:18 hieß es am Ende des ersten Durchgangs, wobei der letzte Angriff für die Burgwedeler Sekunden vor dem halbzeitpfiff ins Leere ging.

 

Die 2. Halbzeit begann verheißungsvoll. Durch die Tore von Sören Kress (2), Jannis Wilken und Kay Behnke glichen die Burgwedeler zum 19:19 aus. Zwischenzeitlich hätten die Burgwedeler allerdings schon eher die Springer in die Schranken weisen können: Ein Ballverlust, ein Schrittfehler und ein abgewehrter Ball durch Schlussmann Patrick Anders, der in der 2. Halbzeit häufiger Gegentore vereitelte, brachten die HSG immer wieder in Ballbesitz, der aber ebenso wenig in Tore umgemünzt werden konnte. Vor dem gegnerischen Tor flogen die Würfe der HSG häufig neben das Tor, die Effizienz - wie am vergangenen Wochenende gezeigt - war heute weniger ersichtlich. Ausschlaggebend hierfür sicherlich die Ausfälle von Chris Meister, Justin-Magnus Behr, Lennart Carstens und Maurice Herbold, der nach seiner Platzwunde am vergangenen Wochenende nur bedingt einsatzfähig war. Die Last musste auf weniger Schultern verteilt werden, Kondition und Konzentration wurden auf die Zerreißprobe gestellt. Auch die Überzahl ab der 41. Minute beim Stande von 20:21 brachte den HSGern keine Früchte. Im Gegenteil: Die HF erzielte in Unterzahl zwei Tore zum 20:23. So rannte die HSG von nun an dem Rückstand hinterher. Immer wieder hielten Paraden von Patrick Anders oder die agressive Defensive die HSGer im Spiel, die geringe Chancenauswertung machte daraus jedoch keinen Vorteil. So bog das Spiel in der 50. Spielminute mit dem 23:25 in die Zielgerade. Zwei Tore durch die Springer entmutigten die sich aufopferungsvoll kämpfenden Burgwedeler nicht. Dem 23:27 folgte das 26:29. HSG-Trainer Jürgen Bätjer wechselte für den Torwart einen weiteren Feldspieler ein. 91 Sekunden vor dem Schlusspfiff versenkte Christian Hoff, 42 Sekunden vor dem Ende war es Sören Kress, der für seine Farben traf. Die Handballfreunde nahmen beim 28:29 eine Auszeit. Es waren nur noch weniger Sekunden zu spielen, die HF im Ballbesitz. Da war es Steffen Dunekacke, der mit seinem Einsatz dafür sorgte, dass die HSG noch einmal an den Ball kam. Die letzten Sekunden liefen an der Anzeigetafel runter. Der Ball ging an Christian Hoff. Fünf Sekunden vor dem Ende tankte er sich an den Kreis und: Stürmerfoul. Die Schiedrichter unterbanden den letzten Angriff und die Springer feierten ausgelassen ihren 29:28-Auswärtssieg.

 

"Warum müssen wir immer so ein Pech haben", fragte sich HSG-Trainer Jürgen Bätjer nach dem Spiel. "In der 1. Halbzeit hätten wir sicherlich besser decken und halten müssen", urteilt er, "da sind 18 Gegentore einfach zu viel". Aber: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen." Sie habe die richtige Einstellung gehabt und alles gegeben. Zu diesem Zeitpunkt wusste er vermutlich noch nicht, dass die HSG neben dem Pech auch Glück hatte: Der Mitkonkurrent um den 6. Tabellenplatz, der zum DHB-Pokal berechtigt, die HSG Rodgau Nieder-Roden, hatte ebenfalls ebenfalls verloren. Und das sicherlich weit weniger ruhmvoll wie die HSG: Die HSG Rodgau Nieder-Roden unterlag beim Tabellenletzten 28:31. So wird am kommenden Sonnabend in der Sporthalle in Nieder-Roden entschieden, wer in den DHB-Pokal einzieht. Die HSG Burgwedel benötigt hierfür einen Sieg mit 5 Toren unterschied.

 

HSG Burgwedel: Jan Schenkel, Patrick Anderrs, Colin Räbinger, Christian Hoff (3), Sören Kress (8), Nils Wilken, Erik Gülzow (6), Maurice Herbold (1), Kay Behnke (3), Jannis Wilken (1), Steffen Dunekacke (1), Tim Zechel (5).

 

Da es das letzte Heimspiel war, wurde die Verabschiedung von Spielern, die in der kommenden Saison nicht mehr das Trikot der Burgwedeler, die dann als Handball Hannover-Burgwedel (HBB) antreten, tragen, bereits am heutigen Sonnabend vorgenommen. Chris Meiser, Tim Zechel, Sören Kress, Erik Gülzow, Jannis und Nils Wilken werden sich anderen Vereinen anschließen, Christian Hoff und Patrick Anders hören mit dem Handballsport aus privaten Gründen auf. Sie wurden von den HBB-Vorstandsmitgliedern Karsten Hoppenstedt und Karsten Höhns nach dem Spiel mit einem Geschenk verabschiedet.

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