Burgdorf
Mittwoch, 15.02.2017 - 11:54 Uhr

Weitere Ausstellungsstücke zur Propaganda im Nationalsozialismus gesucht

SA-Umzug um 1933 in der Bahnhofstraße.Aufn.:

BURGDORF

Vom Sonnabend, 2. September, bis Sonntag, 29. Oktober ist im Stadtmuseum, Schmiedestraße 6, die Ausstellung "Volkswagen, Volksempfänger, Volksgemeinschaft - Propaganda im Nationalsozialismus" zu sehen. Gemeinsame Gastgeber sind der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf.

 

Hinter der Schau steht das Anliegen, erhellende Schlaglichter auf die Mechanismen des nationalsozialistischen Propagandaapparates in der Zeit von 1933 bis 1945 zu werfen und dessen Ziele aus heutiger Sicht durchschaubar zu machen. Der Diktator Adolf Hitler und sein williger Erfüllungsgehilfe Joseph Goebbels nutzten alle damals zur Verfügung stehenden medialen und massenpsychologischen Wege, um die deutsche Bevölkerung nach ihrem Willen zu lenken und für die menschenverachtende Ideologie des "Dritten Reiches" einzunehmen. Der Fokus der totalitären Beeinflussung richtete sich auf Bücher und Zeitungen sowie auf die damals noch neuen Medien Rundfunk, Fernsehen und Tonfilm. Einen kaum zu überschätzenden Stellenwert hatten auch öffentliche Versammlungen, Parteitage und Aufmärsche, der Schulunterricht sowie NS-Organisationen wie die Hitlerjugend (HJ), der Bund Deutscher Mädel (BdM) oder das Winterhilfswerk (WHW). Materielle Vergünstigungen gegenüber der Bevölkerung (Kraft durch Freude-Reisen, KdF) dienten ebenfalls dazu, jegliches kritisches Bewusstsein gegenüber den Machthabern einzuschläfern.

 

Die Vorbereitungen für die Ausstellung laufen zurzeit auf Hochtouren. Die verantwortliche VVV-Projektgruppe um Horst Regenthal nimmt weitere Exponate sowie Bild- und Textdokumente entgegen, die im Zusammenhang mit der Nazi-Propaganda stehen. Als Leihgaben erwünscht sind Abzeichen vom Winterhilfswerk und dessen Sammeldosen, Fahnen, Fotos von Aufmärschen in Burgdorf und anderswo sowie von den Reichsparteitagen, Unterlagen zu KdF-Reisen und Exponate mit einer Beziehung zum "KdF"-Wagen (Volkswagen/Käfer).

 

Um den heute abstoßend wirkenden Personenkult des "Dritten Reichs" und dessen falsche Geschichtsheroisierung widerzuspiegeln, sind auch Bilder und Büsten willkommen, die den Diktator Adolf Hitler oder andere hochrangige Vertreter des Nazi-Regimes sowie im Sinne der NS-Ideologie stilisierte Ereignisse der deutschen Geschichte abbilden. Wer über entsprechendes Material verfügt, kann sich an Horst Regenthal, Telefon 05136/9746233, wenden.