Burgdorf
Montag, 16.01.2017 - 17:52 Uhr

Junge Christdemokraten in Burgdorf fordern die Schließung der Stadtbücherei

"Kosten-Nutzen entsprechen einfach nicht mehr einem vernünftigen Ansatz"

Aufn.:

BURGDORF

Zum Jahresbeginn beschäftigte sich der Stadtverband der Jungen Union Burgdorf mit der Frage, wo sich Burgdorf hinbewegen solle und welche Akzente gerade auch die Jungen Christdemokraten setzen sollten. Dabei kamen die auch im Stadtrat vertretenen Jungunionisten auch auf die Frage der Haushaltskonsolidierung zu sprechen. Zwar solle es kein Sparen allein um des Sparen willens geben, aber alle freiwilligen Leistungen müssten jetzt auf ihre Effektivität und ihren Nutzen geprüft werden. Besonders in den Blickpunkt kam dabei die Stadtbücherei, die jährlich mehr als 400.000 Euro kostet, aber nur etwa 30.000 Euro Einnahmen generiert. "Bei 400.000 Euro jährlicher Kosten und nur etwa 2.000 jährlicher Nutzern muss man sich einfach die Frage der Effizienz stellen", so die jungen Christdemokraten.

 

"In Zeiten des Internets und der neuen Medien hat eine Stadtbücherei nicht mehr den Stellenwert, den sie einmal hatte", so Niklas-Timm Grantz, Vorsitzender der Jungen Union (JU) Burgdorf. Wenn man die Stadtbücherei schließe und so 400.000 Euro einspare, sei gerade der jungen Generationen mehr geholfen, als wenn man die Stadtbücherei fortführe.

 

So sei den Jungen Christdemokraten völlig unverständlich, warum die Bibliothek an den Werktagen gerade vormittags geöffnet sei und am Sonnabend überhaupt nicht. Soweit eine Bücherei fortbestehen solle, müsste diese gerade in den Abendstunden und am Sonnabend geöffnet sein. "Die bisherigen Öffnungszeiten gehen doch völlig an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei."

 

Insgesamt benötige man aber vor allem mehr Möglichkeiten der Onlineausleihe, bei der man sich Bücher herunterladen könne. Als Vorbild könne dabei auch die Homepage der schweizerischen Partnerstadt Burgdorf dienen, auf der man online Bücher und andere Medien ausleihen könne. "Auch für eine Stadtbücherei gilt eben, dass sie nur solange notwendig ist, wie sie ausreichend genutzt wird", so Grantz, "nun hat aber fast jeder durch sein Smartphone seine eigene kleine Bücherei immer dabei, da benötigen wir auf Dauer keine teuere Stadtbücherei mehr."