Uetze
Freitag, 21.10.2016 - 09:28 Uhr

Kommunales Engagement beim Klimaschutz durch die Gemeinde Uetze

Klimaschutztour 2016 des Umweltdezernenten der Region Hannover

Hier entsteht eine neue Windenergieanlage: WindStrom-Geschäftsführer Ralf Schmidt (rechts) erläutert Rike Arff (Leiterin Klimaschutzleitstelle, 3. von links), Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs (mit Mütze) und Udo Sahling (Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover) die Planungen seiner Firma für den Windpark Uetze-Nord. Bürgermeister Werner Backberg und Wirtschaftsförderer Andreas Fitz (1. von rechts) begleiteten den Besuch aus Hannover.Aufn.: Region Hannover/Christian Stahl

UETZE

Zukunftsweisende Klimaschutzvorhaben und die Fortschritte bei der Umsetzung der Klimaschutz-Aktionsprogramme in den Kommunen stehen im Mittelpunkt der "Regionalen Klimaschutztour" des Umweltdezernenten der Region Hannover. Am Mittwoch, 19. Oktober, informierte sich Prof. Dr. Axel Priebs in Uetze bei Bürgermeister Werner Backeberg über die Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde. Dabei ging es insbesondere um den geplanten Windpark Uetze Nord und aktuelle LED-Projekte.

 

Die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Uetze verläuft sehr dynamisch. Aktuell planen die Gemeindebetriebe, eines der sechs Windräder im zukünftigen Windpark Uetze Nord zu betreiben. Diese sind mit einer Gesamtleistung von etwa 20 Megawatt geplant. "Das von der Firma Windstrom bei der Region beantragte Genehmigungsverfahren ist erfolgreich abgeschlossen worden", berichtete Backeberg. Mit dem Baubeginn des Windparks sei noch in diesem Jahr zu rechnen. Die Gemeinde Uetze hatte zuvor den Flächennutzungsplan geändert, um den Bau des Windparks zu ermöglichen.

 

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs hob das Engagement für den Ausbau der Windenergie als wichtigen Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen Region hervor: "Die Energieversorgung in der Region Hannover soll bis 2050 vollständig aus erneuerbaren Energien stammen. Die Gemeinde Uetze handelt vorbildlich, indem sie Windkraftvorhaben konstruktiv begleitet." Als Trägerin der Regionalplanung hat die Region Hannover in diesem Jahr das neue Regionale Raumordnungsprogramm aufgestellt, das mit Vorranggebieten für Windenergie die Anlagen an geeigneten Standorten konzentriert.

 

Energieeffizienz ist für die Gemeinde Uetze ebenfalls ein wichtiges Thema. So hat die Kommune bei der im Jahr 2015 ausgeführten Sanierung der Ballspielhalle in Hänigsen die Dämmung des Daches deutlich optimiert und hierdurch einen um fast 50 Prozent geringeren Wärmeverbrauch erreicht. Zusätzlich wurden die Beleuchtungsanlagen von Ballspielhalle und Sporthalle der Grundschule Hänigsen sowie von den beiden Sporthallen am Schulzentrum in Uetze mit LED-Leuchten umgerüstet. Das Bundesumweltministerium hat die vier LED-Maßnahmen bezuschusst, die pro Jahr rund 26.000 Euro an Stromkosten und 56 Tonnen CO2 einsparen. Außerdem gibt es in den Hallen bessere Lichtverhältnisse.

 

Auch bei der Straßenbeleuchtung setzt Uetze auf die LED-Technik: Kurz vor dem Abschluss steht ein vom Bundesumweltministerium gefördertes Projekt, bei dem rund 500 alte Quecksilber-Hochdruckdampflampen (HQL) durch LED-Leuchten ersetzt werden. Die durchschnittliche Ersparnis beträgt 86 Prozent. Noch bevor der Bund das Förderprogramm aufgelegt hatte, ließ die Kommune bereits 376 alte Leuchten austauschen.

 

Umweltdezernent Priebs zeigte sich erfreut über das Klimaschutz-Engagement der Gemeinde Uetze und lobte die konsequente Strategie, auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu setzen. Als besonders positives Projekt stellte er den Solar-Carport am Rathaus heraus, der öffentlichkeitswirksam praktischen Klimaschutz veranschauliche. Zudem informiere die Klimaschutzagentur mit ihren Kampagnen bürgernah vor Ort.

 

"Unsere Beratungsangebote, sei es zum Stromsparen, zum Check der Heizung, zum Thema Solarenergie oder zur energetischen Modernisierung werden seit vielen Jahren von den Bürgerinnen und Bürgern in Uetze geschätzt", berichtete Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover. Aktuell habe die Klimaschutzagentur im Auftrag der Gemeinde Uetze gerade ein energetisches Quartierskonzept für das Siedlungsgebiet Irenensee und Spreewaldseen erarbeitet und an die Verwaltung übermittelt. "Ziel unseres Sanierungsmanagements ist die Motivation, Unterstützung und Begleitung der Hausbesitzer, die modernisieren oder altersgerecht umbauen möchten", erklärte Sahling. Das Erstellen des Konzepts hat die Region Hannover mit rund 17.000 Euro über die "Leuchtturmrichtlinie" gefördert.

 

Hintergrund: Wie steht es um den Klimaschutz in den Kommunen in der Region Hannover? Wie kann dieser weiter vorangebracht werden und wie kann die Region diesen Prozess fördern? Diese und andere Fragen diskutiert der Umweltdezernent der Region Hannover, Prof. Dr. Axel Priebs, regelmäßig vor Ort mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie Expertinnen und Experten im Rahmen seiner Regionalen Klimaschutztour. "Damit innovative Konzepte und die wichtigsten Projekte schnell verwirklicht werden können, möchte die Region Hannover die Kommunen unterstützen", erläuterte Priebs die Zielsetzung seiner Tour. Eine Möglichkeit hierzu bietet die Richtlinie über die finanzielle Förderung regionalbedeutsamer Projekte und Vorhaben im Bereich Klimaschutz in der Region Hannover. Die Förderrichtlinie steht im Internet bereit unter Opens external link in new windowwww.hannover.de/leuchtturmrichtlinie.