Burgdorf
Sonnabend, 06.02.2016 - 14:38 Uhr

Hülptingser Feuerwehr leistet mehr als doppelt so viele Stunden wie im Vorjahr

Stadtbrandmeister Heinrich Schlumbohm (2. von links) verlieh zusammen mit Ortsbrandmeister Jörg Ehrhardt die neuen Dienstgrade an Andreas Jarzynski, Karsten Moseler und Kay-Uwe Klitzke (von links).Aufn.: Bastian Kroll

HüLPTINGSEN

Es sind schon beeindruckende Zahlen für eine - im Vergleich zu anderen Ortsfeuerwehren - doch eher kleine Wehr: 3860 Dienststunden für die Ausbildung haben die 34 aktiven Einsatzkräfte, 29 Männer und 5 Frauen, der Ortsfeuerwehr Hülptingsen im vergangenen Jahr geleistet, gab Ortsbrandmeister Jörg Ehrhardt auf der gestrigen Jahreshauptversammlung bekannt. Im Jahr 2015 waren es "nur" 1890. Zurückzuführen sei dies, so der Ortsbrandmeister, auf die gesteigerte Dienstbeteiligung und die Ausweitung der Übungsabende neben dem Mittwoch auch auf den Montag, an dem vor allem die Atemschutzgeräteträger ihre Ausbildungseinheiten absolvieren. So konnte er nicht ohne Stolz sagen, dass das Engagement und der Zusammenahlt in der Hülptingser Wehr derzeit beispiellos seinen.

 

Er blickte auch zurück auf das Jahr 2015, in dem 33 Einsätze abzuarbeiten waren. Wie auch in anderen Orten werden auch in Hülptingsen die ehrenamtlichen Helfer mittlerweile vorwiegend zu Hilfeleistungseinsätzen gerufen und weniger zu Bränden. "Die Welt verändert sich und verändert sich immer schneller", unterstrich Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann: "Der Brandeinsatz ist schon fast untypisch", erkannte er. Die Hülptingser, die auch Teil des ABC-Zug Region Hannover Ost sind, wurden zudem zu 5 ABC-Einsätzen gerufen, dreimal davon ging es auf die A2 bei Lehrte, um Gefahrgut zu bergen. Anhand von Bildern ließ Ehrhardt die Einsätze noch einmal Revue passieren, stets mit dem Hinweis "wir sind immer vorne mit dabei". Aber neben der Feuerwehrarbeit waren die Hülptingser auch anderweitig im Ort präsent. So wurde das Osterfeuer ausgerichtet, ein Laternenumzug sowie das Weihnachtsbaumverbrennen. Zudem waren die Helfer im Sennheiser-Gebäude tätig, um ankommende Flüchtlinge zu registrieren.

 

Gerade vor dem Hintergrund der Flüchtlingsunterbringung sprach Bürgermeister Baxmann nicht nur seinen Dank aus, sondern bat auch um Verständnis: "Der Rat ist sich seiner Verantwortung um das Feuerwehrwesen bewusst, aber wir kommen eventuell nicht immer hinterher was Beschaffungen angeht. Dazu gehört auch, dass wir einen Mangel verteilen, Prioritäten setzen und effektiv mit den vorhandenen Mitteln umgehen müssen." Doch nicht nur das verfügbare Geld habe seine Grenzen, auch personell sind Abstriche zu verzeichnen. Baxmann nahm beispielhaft den Bereich Gebäudewirtschaft heraus, in dem das Personal auch gerade hinsichtlich der Flüchtlingsunterbringung besonders gefordert sei. "Hier können wir uns nicht auch noch um die letzte quietende Tür in einem Feuerwehrhaus kümmern", warb er mit diesem bildlichen und überspitzten Vergleich um Verständnis. Immerhin sei es in Burgdorf, wie in manch anderen Städten, nicht der Fall, dass Turnhallen, Schulen oder Feuerwehrhäuser zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert werden. Hier müsse jeder einzelne ein Stück weit seine Ansprüche zurückstellen. Doch gerade hinsichtlich der Feuerwehr machte er deutlich, dass diese Strukturen biete, "auf die wir uns verlassen können" und hier eine Solidarität geboten werde, die das "menschliche Gesicht" zeige.

 

Im weiteren Sinne "menschlich" agierte auch der Vorsitzende des Fördervereins, Karlheinz Zärtner, der, wie er beschrieb, "mit meiner Frau einen kleinen Spaziergang durch das Hülptingser Gewerbegebiet gemacht hat", und demonstrativ einen Stapel Papier auf den Versammlungstisch warf: "27 neue fördernde Mitglieder", erklärte er und damit großen Applaus der Versammlung erntete. Somit habe der Förderverein nun mehr als 100 Mitglieder, und für Karlheinz Zärtner ist das noch lange nicht das gesteckte Ziel. Der Förderverein machte es auch im vergangenen Jahr möglich, das kleinere Anschaffungen getätigt werden konnten.

 

Ebenfalls noch weiter die Ortswehr unterstützen will Hans-Heinrich Müller. Er wurde nach 43 Dienstjahren im Alter von 63 Jahren aus dem aktiven Dienst verabschiedet, will aber der Wehr weiterhin helfend zur Seite stehen und bei Einsätzen das Löschfahrzeug fahren, wenn sich die Gelegenheit dazu ergebe. Stadtbrandmeister Heinrich Schlumbohm überreichte ihm für seine langjährigen Dienste die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze, zudem bekam er von "seiner" Wehr für seine Modelleisenbahn eine Hülptingser Szene mitsamt Einsatzkräften und Löschfahrzeug überreicht.

 

Beim Tagesordnungspunkt "Ernennungen" konnte der Stadtbrandmeister zudem Andreas Jarzynski und Karsten Moseler zu Feuerwehrmännern ernennen, Kay-Uwe Klitzke bekam seine Ernennungsurkunde zum 1. Hauptfeuerwehrmann. Zum Hauptlöschmeister wurde Kenneth Brockmann ernannt.

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