Aktion mit "Oho": Azubis der Deutschen Bank halfen am "Tag des herzkranken Kindes"
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Das große Zelt der Berufsfeuerwehr vor dem Hannoverschen Hauptbahnhof konnte all die Neugierigen kaum fassen. Drinnen lagen dicht nebeneinander Puppen, an denen lebensrettende Herz/Lungen-Maßnahmen demonstriert werden sollten. Ausbilder Günter Schirdewahn und Dr. Michael Sasse, Leitender Oberarzt der MHH-Kinderintensivstation, mussten aber nur selten selbst Hand anlegen. 15 Azubis der Deutschen Bank knieten sich im wahrsten Sinne "voll rein" und zeigten, wie in einem Notfall die Minuten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrückt werden können: den Bewusstlosen ansprechen, gleichzeitig Hilfe herbeirufen, Beatmen, Herzmassage. Dr. Sasse: "80 Prozent der Menschen trauen sich das nicht zu, obwohl sie es beim Erste-Hilfe-Kurs vor der Führerscheinprüfung gelernt haben. Nichts zu tun, ist aber der einzige Fehler, den man begehen kann!"
Bei den Auszubildenden saß jeder Griff. Kein Wunder: Sie hatten die nötigen Maßnahmen erst einen Tag zuvor in der MHH geübt. Für sie war dies Teil des alljährlichen "Social Day" der Deutschen Bank. Dafür war der Verein "Kleine Herzen Hannover" angesprochen worden, der sich in der MHH um die Betreuung von jungen Menschen mit angeborenem Herzfehler kümmert. Die Vorsitzende, Ira Thorsting: "Uns kam die Initiative der Berufsschüler gerade recht, weil wir mit einer großen Aktion auf den bundesweiten Tag des herzkranken Kindes aufmerksam machen wollten."
Der Eifer und das Engagement der Azubis überraschte dann aber alle – auch Prof. Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der MHH-Kinderherzklinik. Er betonte die Bedeutung solcher Aktionen: Allein in Deutschland werden pro Jahr etwa 7.000 Babies mit einem Herzfehler geboren, die dank der Experten in den Kinderherzzentren gute Lebenschancen haben. Hannovers Bürgermeister Klaus Dieter Scholz, der in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Stefan Schostok gekommen war, dankte den Helfern.
Apropos Schirm: Der war tatsächlich nötig, als vor dem Zelt zwei Spendenschecks an die "Kleinen Herzen" übergeben wurden: 1.200 Euro von der Deutschen Bank und 2.000 Euro aus einer gemeinsamen Aktion des Hauptbahnhofs und der Landbäckerei Bosselmann. Bäckermeister Harald Luther hatte extra für dieses Ereignis ein riesiges Brotherz gebacken. Das landete wenige Stunden später zusammen mit dem traditionellen Salz in der MHH. Welch Zufall: Genau am "Tag des herzkranken Kindes" konnte dort eine funkelnagelneu gestaltete Kinderherzstation bezogen werden, zu deren Umbau auch die "Kleinen Herzen" eine Menge Geld beigesteuert haben.