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Rotary Club Lehrte-Burgdorfer Land besucht Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch

[LEHRTE/BURGDOORF/UETZE]

Am vergangenen Dienstag, 3. Dezember 2024, besuchte der Rotary Club Lehrte-Burgdorfer Land die Abgeordnete Thordies Hanisch im Niedersächsischen Landtag in Hannover.

Zu den Gästen zählten auch die Austauschschülerinnen Samara aus Mexiko und Amanda aus Brasilien, die derzeit über die Organisation ein Schuljahr in Lehrte und Uetze verbringen. Für den Rest der Gruppe war es nicht der erste Besuch im Landtag. "Vor fast genau einem Jahr haben wir schon eine Führung durch die Landtagsverwaltung gemacht, damals lag der Fokus jedoch auf der Architektur", berichtete eine Teilnehmerin.

Dieses Mal stand die Arbeit des Parlaments im Mittelpunkt. Nach einer Begrüßung im Foyer führte der Besuch direkt in den Plenarsaal, wo die Gruppe spannende Einblicke in den parlamentarischen Alltag erhielt. Auf besonderes Interesse stieß die parlamentarische Ordnung. "Es ist beeindruckend, dass sogar Begriffe wie ‚Osterhase‘ als unparlamentarisch gelten können", schmunzelte ein Teilnehmer. Gleichzeitig wurde die Bedeutung eines respektvollen Umgangs im Parlament hervorgehoben.

Ein zentrales Thema des Besuchs war die Rolle der Wissenschaft bei politischen Entscheidungen. In einer lebhaften Diskussion stellte Achim Buck seinen Eindruck dar, dass Politik dem Druck von NGOs und Lobbyisten ausgesetzt sei und dabei wissenschaftliche Expertise weniger Raum einzunehmen scheine.

Hanisch erläuterte, dass die Wissenschaft weiterhin eine entscheidende Rolle spiele, etwa bei der Erarbeitung von politischen Inhalten oder der Anhörung von Expertinnen und Experten im Rahmen von parlamentarischen Beratungen. Sie betonte jedoch, dass politische Entscheidungen oft ein Kompromiss zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem, was für Bürgerinnen und Bürger bezahlbar, für unsere Wirtschaft tragbar und gesellschaftlich vertretbar sei.

Gerade im Bereich Industrie oder Landwirtschaft werde das immer wieder deutlich: "Wenn wir hier die Umwelt- und Arbeitsbedingungen immer weiter verschärfen, führt das dazu, dass wir die Probleme exportieren. Die ‚heimischen‘ Produkte werden dann schlicht nicht bezahlbar; bezahlbare Produkte, die unter schlechten Bedingungen produziert werden, importiert und die Probleme sind dann dort, wo die Produkte hergestellt werden. Hier muss Politik einen Ausgleich schaffen", so Hanisch.

Auch das Thema E-Fuels wurde diskutiert. Hier verwies die Abgeordnete auf die wissenschaftliche Kritik an deren Energieeffizienz. "Als Partei hören wir hier auf die Wissenschaft. E-Fuels sind kein Lösungsansatz für die Energiewende bei Pkw-Antrieben, weil sie nicht energieeffizient sind. Bei der Herstellung wird ein Vielfaches an Energie gegenüber der direkten Elektronutzung benötigt. Was am Ende auch heißt, es bräuchte ein Vielfaches an Windrädern oder Energieimporten und würde zu hohen Kosten pro Kilometer für die Autofahrer führen."

Der Besuch endete mit einer Besichtigung des Interim-Plenarsaals und des Büros der Abgeordneten. Björn Rohloff, amtierender Präsident des Clubs und Initiator des Ausflugs, zeigte sich beeindruckt: "Die Diskussionen und Einblicke waren wirklich bereichernd. Ich bin nachdenklich geworden – nicht zuletzt über die Tatsache, dass im Plenum vieles falsches behauptet werden kann, aber ‚Osterhase‘ nicht gesagt werden darf, und ich denke, wir haben alle mitbekommen, dass der Job einer Abgeordneten nicht nur Honigschlecken ist."

Zum Abschluss ging es gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt, wo die Gruppe bei Punsch und Glühwein den Tag Revue passieren ließ.

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