Gedenkstätte Ahlem: „Stolperscheiben“
Mit seinem Programm "Stolperscheiben" legt Bernd Felbermair auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem der Region Hannover am Sonntag, 16. Juni 2024, originale Tonträger von in Vergessenheit geratenen jüdischen Unterhaltungsmusiker der 1920er und 1930er Jahre auf und lässt so die Geschichten dieser Menschen wieder lebendig werden. Der musikalische Vortrag beginnt um 15 Uhr im ZeitZentrum Zivilcourage am Theodor-Lessing-Platz 1A. Der Eintritt ist frei.
Schaut man sich eine Schallplattensammlung mit Schlagern, Salonmusik und Kleinkunst der 1920er Jahre an, kann man eine erstaunliche Entdeckung machen: Die meisten Sängerinnen und Sänger kommen auf den Schallplatten ab Mitte der 1930er Jahre nicht mehr vor, und auch die Mehrzahl der Orchesterleitungen nicht – weil sie jüdisch waren. Wie die Stolpersteine vor den Wohnungen der Ausgewanderten und Deportierten erzählen uns diese Schallplatten die Geschichte der Künstlerinnen und Künstler, die nach 1933 fliehen mussten oder ermordet wurden. Sie sind damit zu "Stolperscheiben" geworden. Bernd Felbermair spielt solche Schellackplatten auf einem Grammophon und lässt so "akustische Bilder" entstehen, durch die die Geschichten der Künstlerinnen und Künstler lebendig werden. Zu hören sind unter anderem Aufnahmen von Efim Schachmeister, Paul O’Montis, Edith Lorand und den Comedian Harmonists.